19.04.2016 | 12:16 | fra
EZB-Umfrage Strengere Regeln für die Kreditvergabe an private Haushalte
Verschärfte Richtlinien, gestiegene Nachfrage: So entwickelte sich der Kreditmarkt für Privatkunden in Deutschland während des ersten Quartals. Welche Entwicklung Experten nun für die kommenden drei Monate vorhersagen.
Die Darlehensvergabe an private Haushalte in Deutschland war im ersten Vierteljahr an strengere Bedingungen geknüpft. Zu diesem Ergebnis kommt die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrem aktuellen Bank Lending Survey, für den mehr als dreißig hierzulande tätige Banken befragt wurden.
Verbraucher erhalten schwerer Baufinanzierungen
In besonderem Maße wurden die Vergabestandards im Bereich der Wohnungsbaufinanzierung gestrafft. Per Saldo, das bedeutet nach Abzug aller gegensätzlichen Aussagen, meldete noch knapp jedes fünfte Geldhaus hierzulande, seine Richtlinien dahingehend angepasst zu haben. Zurückzuführen ist dieses Ergebnis nach Einschätzung der EZB und der Deutschen Bundesbank insbesondere auf die Wohnimmobilienkreditrichtlinie, die per 21. März in nationales Recht umgesetzt wurde. Diese fordert von den Banken nicht nur eine umfassendere Beratung, sondern auch eine strengere Prüfung der Kreditwürdigkeit ihrer Kunden.Bei den Verbraucherdarlehen wurden die Vergabestandards nach Einschätzung der an der Umfrage beteiligten Institute indes nur geringfügig verschärft – hier lag der Saldowert bei lediglich drei Prozent. Dass infolge der verschärften Richtlinien jedoch mehr Finanzierungsanträge abgelehnt wurden, war laut den Banken weder bei den Baufinanzierungen noch bei den Konsumentenkrediten der Fall.