Ihre persönlichen Kreditexperten
089 - 24 24 11 24
Mo. - So. 8 - 20 Uhr

09.01.2019 | 14:39 | skl

Expertenprognose So entwickeln sich die Kreditzinsen 2019

Die EZB will ihre Anleihekäufe noch dieses Jahr beenden.
Frühestens nach dem Sommer will die EZB den Leitzins erhöhen. Für Kreditnehmer bleibt 2019 somit vorerst günstig.

Müssen sich Kreditnehmer in den nächsten Monaten auf steigende Zinsen einstellen? Erfahren Sie hier, wie Experten die Zinsentwicklung einschätzen. Außerdem: Was sich auf dem Markt für Onlinekredite noch tut.

Kreditnehmer hatten im letzten Jahr Grund zur Freude: Die Zinsen für Ratenkredite waren auch 2018 historisch niedrig. Das lag vor allem an der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Mit dem Ende des Neuankaufs von Staats- und Unternehmensanleihen hat die EZB nun den Ausstieg aus ihrer lockeren Geldpolitik eingeleitet. Sie könnte in diesem Jahr zum ersten Mal seit acht Jahren die Zinsen im Euroraum erhöhen. Bedeutet das, dass Kreditnehmer schon in diesem Jahr wieder mehr Zinsen zahlen müssen, wenn sie einen Ratenkredit aufnehmen wollen? Worauf sich potentielle Kreditnehmer einstellen müssen, verraten Experten von CHECK24 und von Partnerbanken des Vergleichsportals.

Das erwarten die Experten bei den Kreditzinsen

Mario Draghi, der Präsident der EZB, hat angekündigt, die Leitzinsen nicht vor Ende des nächsten Sommers zu erhöhen. Das würde sich auch auf die Zinsen für Ratenkredite auswirken. Worauf muss sich ein Verbraucher also einstellen, der plant, einen Kredit aufzunehmen?

Ulf Meyer von der SWK Bank
Ulf Meyer, Bild: SWK Bank

Ulf Meyer, Geschäftsführer der SWK Bank: „Mit einem signifikanten Anstieg der Kreditzinsen im Euroraum ist 2019 noch nicht zu rechnen. Zwar zeigt die Bauzinsentwicklung seit einiger Zeit eine leicht ansteigende Tendenz – die Geldpolitik der EZB und deren angekündigte Leitzinsentwicklung für dieses Jahr deuten aber auf wenig Bewegung hin: Mit einer Zinsanhebung durch die EZB ist frühestens Ende 2019 zu rechnen. Gerade im Konsumentenkredit-Bereich bleiben die Zinssätze somit im Wesentlichen auf dem aktuellen Niveau.“

Tobias Grieß von Barclaycard
Tobias Grieß, Bild: Barclaycard

Tobias Grieß, Geschäftsführer bei Barclaycard: „Insgesamt erwarte ich in diesem Jahr keine massiven Zinsbewegungen im Online-Kreditmarkt – weder nach oben, noch nach unten. Die Europäische Zentralbank hat angekündigt, den Leitzins bis über den Sommer 2019 auf dem aktuellen Niveau zu halten. Danach müssen wir sicher mit einer Neubewertung und einer eventuellen Zinswende rechnen – auch vor dem Hintergrund des bevorstehenden Führungswechsels an der EZB-Spitze im November 2019. Steigende Online-Ratenkreditzinsen sind erst im letzten Quartal des Jahres zu erwarten.“

Florian Reichert von CHECK24
Florian Reichert, Bild: CHECK24

Florian Reichert, Geschäftsführer Kredite bei CHECK24: „Wir rechnen 2019 allenfalls mit leicht steigenden Zinsen. Kreditnehmer werden auch weiterhin Kredite zu niedrigen Zinsen aufnehmen können – das gilt vor allem für alle, die vor dem Abschluss eines Darlehens unverbindlich mehrere Angebote vergleichen. Unsere Kunden schließen Kredite im Schnitt um rund ein Drittel günstiger ab als der Bundesdurchschnitt – nicht zuletzt dank der Kooperation mit unseren Partnerbanken und unseren kompetenten Beratern. Auch in diesem Jahr können unsere Kunden wieder zahlreiche Exklusivangebote in unserem Kreditvergleich finden und ihre Vorhaben somit weiterhin zu günstigen Konditionen finanzieren.“


„Kreditnehmer dürfen sich weiterhin über günstige Konsumentenkredite freuen.“
Ulf Meyer, Geschäftsführer der SWK Bank


Welche Änderungen bringt das Jahr 2019 für Kreditnehmer noch mit sich?

Unabhängig von der Geldpolitik der EZB schreitet die Digitalisierung im Geschäft mit Privatkrediten immer mehr voran. Für Kreditnehmer wird es dadurch nicht nur einfacher, einen Kredit aufzunehmen, sondern sie profitieren dadurch auch von günstigen Angeboten.

Tobias Grieß von Barclaycard

Tobias Grieß: „Zu Beginn dieses Jahres wird der Wettbewerbsdruck im Online-Kreditmarkt weiter zunehmen. Die Folge sind noch mehr Sonderaktionen von Banken und Vergleichsportalen. Für die Kunden gibt es alles in allem viele gute Nachrichten, denn es wird immer einfacher und schneller, einen Kredit online abzuschließen. Zum Beispiel durch die elektronische Signatur, die mehr und mehr Einzug hält und damit einen volldigitalen Abschluss eines Ratenkredits zum Standard werden lässt. Und dank des digitalen Kontoblicks und des digitalen Dokumentenauslesens werden gleichzeitig mehr Anbieter mit einer Sofortauszahlung winken.“

Florian Reichert von CHECK24

Florian Reichert: „Unser Ziel für dieses Jahr ist es, gemeinsam mit unseren Partnerbanken den  Kreditabschluss für unsere Kunden noch einfacher zu gestalten. Ein rundum digitaler Abschluss, wie er schon jetzt bei vielen im Kreditvergleich gelisteten Anbietern möglich ist, wird 2019 für weitere Banken kommen. Damit ist gleichzeitig der Grundstein für ein größeres Angebot an Krediten mit Sofortauszahlung gelegt. Für den Kunden macht sich die fortschreitende Digitalisierung aber nicht nur an einem bequemeren Kreditabschluss und einer schnelleren Auszahlung bemerkbar, sondern auch an den Zinsen: Durch den geringeren Verwaltungsaufwand schließlich können Banken ihre Kredite online umso günstiger anbieten.“

Wie sollten sich Kreditnehmer jetzt verhalten?

Wer gerade plant, in diesem Jahr ein Vorhaben durch einen Kredit zu finanzieren, kann voraussichtlich auch im Verlauf des Jahres 2019 zu weiterhin günstigen Zinsen seine Wünsche wahrmachen. Zwar werden die Zinsen wohl nicht weiter sinken, doch vor einem deutlichen Anstieg brauchen sich Kreditnehmer mittelfristig nicht zu fürchten. Auch wer ein laufendes Darlehen zu niedrigeren Zinsen umschulden will, hat dazu 2019 noch Gelegenheit.

Doch so niedrig die Zinsen wohl vorerst auch bleiben werden: Ein Kreditvergleich hilft dabei, Zinskosten zu sparen. „Nur wer verschiedene Kreditangebote miteinander vergleicht, findet am Ende auch das Darlehen zum günstigsten Zins“, rät Florian Reichert.

Zinsentwicklung: Vor allem eine Frage der Geldpolitik

Die Leitzinsen der EZB sind maßgeblich für Kredit- und Sparzinsen. Der Hauptrefinanzierungszins, zu welchem sich Banken Geld bei der EZB leihen können, sank seit der Finanzkrise kontinuierlich und liegt seit März 2016 bei 0,00 Prozent. Die Geschäftsbanken geben die niedrigen Zinsen bei der Kreditvergabe an die Kreditnehmer weiter. Durch den niedrigen Leitzins sanken die Zinsen für Kredite und Sparanlagen – laut Bundesbank Zinsstatistik sank etwa der nach Volumen gewichtete durchschnittliche effektive Jahreszins für Konsumentenkredite in Deutschland seit 2012 um 19 Prozent. Für CHECK24 Kunden sanken die Zinsen im gleichen Zeitraum sogar um 39 Prozent.

Weitere Nachrichten über Kredit