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02.01.2018 | 10:48 | skl

Ausblick So entwickeln sich 2018 die Kreditzinsen

Strafzinsen
Die Zinswende lässt noch auf sich warten, doch weiter sinken dürften die Zinsen für Ratenkredite 2018 nicht.

Des Sparers Leid ist des Kreditnehmers Freud – aktuell sind die Zinsen für Ratenkredite so niedrig wie selten zuvor. Doch bleibt das auch im neuen Jahr so?

Bei der Wahl des Darlehens ist für viele Kreditnehmer vor allem der Zins das entscheidende Kriterium. Nicht wenige dürften sich vor der Aufnahme einer Finanzierung die Frage stellen, ob der Zeitpunkt gut gewählt ist: Steigen die Zinsen demnächst wieder – oder könnte die Finanzierung womöglich noch günstiger werden? Derzeit sind die Zinsen für Ratenkredite auf einem historischen Tiefpunkt. Das liegt an der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), die durch niedrige Leitzinsen die Inflation ankurbeln will. Banken können sich momentan bei der EZB Geld zum Nulltarif leihen. Diese Ersparnis geben die Geldhäuser in Form von niedrigen Zinsen an die Kreditnehmer weiter. Die Banken sind bei der Kreditvergabe nicht an den Leitzins gebunden, doch der Wettbewerb der Kreditinstitute untereinander setzt die Banken unter Druck, möglichst günstige Kredite zu vergeben. Auf ihrer Sitzung Ende Oktober haben die obersten Euro-Währungshüter einen langsamen Ausstieg aus der Niedrigzinspolitik eingeleitet. Was bedeutet das für die Entwicklung der Kreditzinsen?

Kreditzinsen so niedrig wie selten zuvor

Der Durchschnittszins für Kredite mit einer Laufzeit von mehr als fünf Jahren ist laut der Zinsstatistik der Bundesbank in den letzten Jahren stetig gefallen. 2015 lag der Durchschnittszins bei 7,27 Prozent, ein Jahr später bei 7,10 Prozent und im Jahr 2017 nach vorläufigen Zahlen bei 6,80 Prozent.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Krediten, die über CHECK24 abgeschlossen wurden. Im Jahr 2016 lag der Durchschnittszins für Kredite mit freier Verwendung bei einem Kreditbetrag von 10.000 Euro und einer Laufzeit von 84 Monaten bei 4,23 Prozent effektiv pro Jahr. Im vergangenen Jahr ist der Durchschnittszins erneut leicht gesunken. In den Monaten Januar bis Oktober 2017 lag er bei 4,12 Prozent eff. p.a.

Zentralbank stellt die Weichen

Wird sich diese Entwicklung im neuen Jahr fortsetzen? Der Ende Oktober langsam eingeleitete Ausstieg aus der Niedrigzinspolitik der EZB bedeutet nicht automatisch, dass der Leitzins 2018 angehoben wird. Bisher hat EZB-Präsident Mario Draghi nur angekündigt, dass die Anleihekäufe im nächsten Jahr reduziert werden und bis längstens September weitergehen sollen. Der Leitzins soll aber weit über das Ende der Anleihekäufe hinaus bei Null bleiben.

Gleichzeitig könnte die wirtschaftliche Lage kaum besser sein. Ende November waren nur 2,38 Millionen Frauen und Männer arbeitslos, so wenige wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Bundesbank hat kürzlich ihre Wachstumsprognose für 2018 von 1,9 Prozent Zuwachs auf 2,5 Prozent nach oben korrigiert. Eine gute konjunkturelle Lage könnte die EZB unter Druck setzen, schneller von ihrer Niedrigzinspolitik abzurücken. Die amerikanische Notenbank Fed hat 2017 drei Mal die Zinsen erhöht und für 2018 weitere geplant.

Vergleichen statt zu warten

Auch 2018 werden die Zinsen für Ratenkredite voraussichtlich auf einem niedrigen Niveau bleiben. Längerfristig könnten die Zinsen wegen des Ausstiegs der EZB aus der Niedrigzinspolitik allmählich wieder steigen. Wer ein konkretes Finanzierungsvorhaben vor Augen hat oder alte Kredite umschulden möchte, sollte damit deshalb nicht zu lange warten. Generell empfiehlt es sich für potenzielle Kreditnehmer, die Zinsen am Kreditmarkt im Einzelfall genau zu vergleichen, anstatt die Finanzierung einfach an der allgemeinen Zinsentwicklung auszurichten. 

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