26.02.2020 | 09:14 | skl
Auf Verbraucherfreundlichkeit getestet Onlinekredite von Direktbanken schneiden gut ab
Wie verbraucherfreundlich sind Onlinekredite von Direktbanken? Diese Frage stellte sich die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien mbH und unterzog die Darlehen von elf Direktbanken einem Test. Das Ergebnis überrascht.
Onlinekredite bieten oft günstigere Zinsen als Darlehen, die Kreditnehmer in der Filiale abschließen. Besonders Direktbanken bieten oft zinsgünstige Onlinekredite an. Doch wie verbraucherfreundlich sind diese Angebote? Genau das wollte die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien mbH (DtGV) wissen und hat elf Ratenkredite von Direktbanken genauer in Augenschein genommen. Ergebnis: Von allen getesteten Direktbanken schnitten die Onlinekredite alle mit der Note „gut“ ab. Testsieger wurde die 1822direkt, eine Tochter der Frankfurter Sparkasse. Die Plätze zwei und drei belegten die Ikano Bank und die Norisbank. Bei ihrem Test bewerteten die Prüfer vier Kriterien von Onlinekrediten: Die Konditionen, die Transparenz, die Beantragung und den Kundendienst. Die ersten drei Kategorien wurden von Experten analysiert, der Kundendienst wurde von verdeckten Testern bewertet.
Bonitätsabhängige Zinsen im Schnitt 1,0 Prozentpunkte höher als beworben
Bei den Konditionen, die 50 Prozent der Gesamtwertung ausmachten, hat die DtGV vor allem die Höhe der Effektivzinsen und der monatlichen Kreditraten untersucht. Anhand von vier Beispielkunden testeten die Prüfer die Kreditkonditionen mit unterschiedlichen Laufzeiten und Kreditsummen. Dabei fiel auf, dass die tatsächlich angebotenen Zinsen durchschnittlich um 1,0 Prozentpunkte von den von beworbenen nach oben abwichen. Das lag unter anderem daran, dass es sich zum Teil um bonitätsabhängig verzinste Onlinekredite handelte und sich die Kreditwürdigkeit der Beispielkunden auf die Zinsen auswirkte. Die DKB, die ING und die Netbank boten dagegen bonitätsunabhängige Darlehen an, deren Zinsen auch den Werbeangeboten entsprachen. Testsieger in dieser Kategorie war die Bank of Scotland mit der Note „gut“.Mitgelieferte Unterlagen nicht immer vollständig
Bei der Transparenz der Kreditkonditionen gab es große Unterschiede zwischen den einzelnen Kreditgebern. Hier ging es darum, wie gut die wichtigsten Kosten und Bedingungen auf der Website und in den Antragsunterlagen dargestellt waren. Mit der Note „sehr gut“ entschied die Ikano Bank diese Kategorie für sich.In der Kategorie „Beantragung und Komfort“ zählte, bis zu welcher Höhe und Laufzeit die Onlinekredite abgeschlossen werden konnten, ob eine Restschuldversicherung angeboten wurde und wie sich der Online-Beantragungsprozess für den Kreditnehmer gestaltete. Hier bemängelten die Prüfer, dass nur bei wenigen Banken alle notwendigen Formulare enthalten waren und häufig Formulare zu sonstigen Einnahmequellen fehlten. Den ersten Platz in dieser Kategorie belegte die DKB.