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30.01.2014 | 09:47 | asz
Trotz lockerer Zinspolitik: Euro-Banken vergeben weniger Kredite
Die Banken der Euro-Zone vergeben immer weniger Kredite an Unternehmen und Verbraucher - trotz der anhaltenden Niedrigzinsen. Wie aus aktuellen Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht, wurden im Dezember des vergangenen Jahres insgesamt 2,3 Prozent weniger Kredite bewilligt als im Vorjahresmonat - damit lag die Kreditvergabe sogar noch unter dem bisherigen Rekordtief des vergangenen Novembers.
Aufgrund dieser Entwicklung laufen die geldpolitischen Impulse der Zentralbank bisher ins Leere: Medienberichten zufolge profitieren bisher weder Unternehmen noch Verbraucher von dem billigen Geld. Seit 2008 versucht die EZB, Banken der Euro-Zone durch einen niedrigen Leitzins dazu anzuregen, Unternehmen und Privatleuten wieder mehr Darlehen zu gewähren. Auf diese Weise soll die Wirtschaft innerhalb der Währungsunion angekurbelt werden. Aktuell können sich Banken bereits zu einem Zinssatz von 0,25 Prozent Geld bei der EZB leihen.
Besonders in den südeuropäischen Krisenländern werden kaum noch Kredite vergeben - einem Onlinebericht von Focus Money zufolge sieht die EZB darin eines der größten Hemmnisse für das Wirtschaftswachstum in der Währungsunion. Italienische Banken vergaben im Dezember um 5,3 Prozent weniger Darlehen an Unternehmen und Privatpersonen als noch im Jahr zuvor, spanische Geldhäuser genehmigten elf Prozent weniger Darlehen. Am heftigsten rutschte jedoch die Kreditvergabe slowenischer Banken in den Keller: Hier steht ein Minus von 17 Prozent zu Buche.
Auch der Ökonom Rob Wood vom Bankhaus Berenberg vermutet den Grund des schwachen konjunkturellen Aufschwungs in der Währungsunion in dieser sogenannten Kreditklemme. Um die Wirtschaft in der Euro-Zone weiter anzukurbeln und einer möglichen Deflation entgegenzuwirken, hatte EZB-Chef Mario Draghi während des Weltwirtschaftsforum in Davos angekündigt, den Banken künftig eventuell faule Kreditpakete abzukaufen.
