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25.08.2017 | 13:52 | fra

Minizinsen befeuern Kreditaufnahme Kaufen auf Pump liegt im Trend

Paar Laden Fernseher
Sich etwas gönnen und dabei zur Not auf die Bank zurückgreifen: In Deutschland wird immer häufiger auf Raten finanziert.

Anschaffungen über einen Kredit zu finanzieren, scheint derzeit in Mode. Kein Wunder, gibt es Darlehen doch gerade zu außerordentlich günstigen Zinsen. Wie viel sich die Deutschen leihen und was sie sich von dem Geld so alles leisten.

30,5 Milliarden Euro: So viel haben sich die Bundesbürger im ersten Halbjahr von den 44 konsumfinanzierenden Geldhäusern geliehen, die dem Bankenfachverband angeschlossen sind. Der hat nun diese und weitere Zahlen zur Kreditvergabe in Deutschland veröffentlicht und kommt zu dem Schluss: Egal, um welche Anschaffungen es sich handelt – die Deutschen kaufen immer mehr auf Pump. Im Vergleich mit der ersten Jahreshälfte 2016 ist die Aufnahme von Konsumkrediten hierzulande nämlich um ein gutes Zehntel gestiegen. Woran liegt’s?

Die Niedrigzinsen, die eine Finanzierung derzeit so günstig machen wie lange nicht, liegen als Ursache nahe. Peter Wacket, Geschäftsführer des Bankenfachverbandes, verortet die Gründe aber an anderer Stelle. Seiner Ansicht nach habe die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt den Konsum gefördert und damit zugleich die Bereitschaft, für private Anschaffungen einen Kredit aufzunehmen. Doch um welche Anschaffungen handelt es sich da überhaupt? Auch hier gibt der Verband einen Einblick.

40 Prozent des geliehenen Geldes landen auf der Straße

Vor allem für den Kauf von Auto oder Motorrad leihen sich die Deutschen Geld von der Bank. Kfz-Finanzierungen machten im ersten Halbjahr mit zwölf Milliarden Euro gut zwei Fünftel der geliehenen Beträge aus. Das ist allerdings gar nicht so verwunderlich, wenn man sich die Preise vor Augen hält: Laut DAT-Report kostete ein Neuwagen im Jahr 2016 im Schnitt ganze 29.650 Euro, für einen Gebrauchten gaben Autokäufer durchschnittlich 11.430 Euro aus.

Fast eine Million finanzierte Fahrzeuge

Wie viele Neu- und Gebrauchtwagen private Autokäufer von Januar bis Juni dieses Jahres über die Mitglieder des Bankenfachverbandes finanziert haben, geht aus dessen Zahlen nicht hervor. Sehr wohl aber, wie viele Kraftfahrzeuge von privaten Haushalten und Unternehmen insgesamt angeschafft und dabei zumindest anteilig kreditfinanziert wurden. Das waren in Summe etwas weniger als eine Million, 934.000 um genau zu sein. Dabei stehen Gebrauchtwagen (558.000 Stück) deutlich höher im Kurs als Neufahrzeuge (376.000 Stück).

Waschmaschine, Kühlschrank und Co. stehen als nächstes auf dem Plan

In einer weiteren Untersuchung zu den Finanzierungsplänen der Deutschen hat der Bankenfachverband zudem herausgefunden: Vor allem Haushaltsgroßgeräte werden sich Verbraucher wohl in den kommenden zwölf Monaten leisten – viele von ihnen mit finanzieller Unterstützung von der Bank. Aber auch neue Möbel und Unterhaltungselektronik stehen für die nächsten zwölf Monate auf der Wunschliste.

Wer finanziert, zahlt am liebsten in gleichbleibenden Raten zurück

Ob online, in der Filiale oder im Handel: Wer sich für private Anschaffungen Geld leiht, der zahlt es am liebsten in gleichbleibenden monatlichen Raten zurück. Ratenkredite – ob nun als Barkredite mit freier Verwendung oder als zweckgebundene Darlehen etwa zur Autofinanzierung – machten zwischen Januar und Juni dieses Jahres mit 27,1 von 30,5 Milliarden Euro den größten Anteil an allen neu vergebenen Konsumkrediten aus. Rahmenkredite wie etwa der Verfügungsrahmen einer Kreditkarte, die Verbraucher flexibel in Anspruch nehmen und ebenso flexibel zurückzahlen können, sind in der Minderheit. Das ist auch gut so – denn im Vergleich zum Verfügungsrahmen einer Kreditkarte ist ein Ratenkredit in der Regel um ein Vielfaches günstiger.

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