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19.11.2013 | 11:04 | asz

Zahl der faulen Kredite bei spanischen Banken erreicht Höchststand

Spanische Flagge mit Eurozeichen
Ihre Kredite können spanische Verbraucher seit Ausbruch der Finanzkrise verstärkt nicht mehr bedienen.

Spaniens Banken sitzen auf so vielen faulen Krediten wie nie zuvor: Im September lag der Anteil dieser Darlehen bei 12,68 Prozent – im Vorjahresmonat waren es noch 10,7 Prozent. Das geht Medienberichten zufolge aus aktuellen Zahlen der spanischen Notenbank hervor. Demnach haben die Geldhäuser insgesamt knapp 190 Milliarden Euro verliehen, die sie vielleicht nie wieder sehen.

Die spanischen Banken leiden noch immer unter der im Jahr 2007 geplatzten Immobilienblase, wodurch Grund und Boden auf der iberischen Halbinsel drastisch an Wert verloren hatten. In der Folge rutschte Spanien in die Rezession, die Arbeitslosigkeit stieg immer weiter an. Innerhalb der vergangenen fünf Jahre hat sich die Zahl der Spanier ohne Job in etwa verdreifacht. Schätzungen des Internationalen Währungsfonds IWF zufolge ist derzeit jeder dritte Spanier ohne Beschäftigung.

Aufgrund der angespannten Arbeitssituation konnten viele Spanier ihre Bankforderungen nicht mehr bedienen - die Zahl fauler Kredite stieg. Laut Definition des IWF ist ein Kredit faul oder notleidend, wenn innerhalb der letzten 90 Tagen weder Raten noch Zinsen gezahlt wurden. Die spanische Notenbank hatte zudem im Mai 2013 die Institute des Landes dazu aufgefordert, ihre Vermögenswerte zu prüfen, faule Kredite korrekt auszuweisen und gegebenenfalls abzuschreiben. Diese Neubewertung der Verbindlichkeiten führte im dritten Quartal dieses Jahres dazu, dass die Zahl notleidender Kredite in den Büchern der Geldhäuser stark anstieg.

Der spanische Bankenanalyst Daragh Quinn sagte dem Onlineauftritt der Tageszeitung "Die Welt", er gehe davon aus, dass Spanien die Rezession hinter sich gelassen habe. Um die Zahl fauler Kredite zu drücken, müsse die Wirtschaft des Landes jedoch stärker wachsen als erwartet. In der vorherigen Woche beschloss die Regierung in Madrid, keine weiteren Finanzspritzen beantragen zu wollen, nachdem das internationale Hilfsprogramm zum Ende dieses Jahres ausgelaufen ist. Seit 2012 hatte das angeschlagene Land insgesamt 40 Milliarden Euro an Krediten erhalten, um den maroden Bankensektor zu rekapitalisieren.

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