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23.10.2013 | 11:44 | bme
EZB unterzieht 124 Banken einem Stresstest
Die Europäische Zentralbank (EZB) will die systemrelevanten Banken der Eurozone erst genau unter die Lupe nehmen, bevor sie im November 2014 deren Aufsicht übernimmt. Einer Pressemitteilung der Deutschen Bank zufolge sollen dabei insgesamt 124 europäische Bankengruppen einem Stresstest unterzogen werden - darunter auch 24 deutsche Kreditinstitute. Gemessen an der jeweiligen Bilanzsumme werden durch das sogenannte „Comprehensive Assessment“ rund 65 Prozent des deutschen Bankensektors abgedeckt.
Laut einer gemeinsamen Mitteilung der Bundesbank und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vom Mittwoch sagte BaFin-Präsidentin Elke König, der Stresstest sei unverzichtbar für den Erfolg der künftigen europäischen Bankenaufsicht. Die Prüfung stelle sicher, dass etwaige Risiken und Lasten im Vorfeld transparent würden. Daher sei sorgfältiges Arbeiten hier auch wichtiger als die Untersuchung schnellstmöglich abzuschließen, sagte König weiter.
Sabine Lautenschläger, Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank, fügte hinzu, dass der Aufbau der einheitlichen Aufsicht mit der vorherigen intensiven Bankenprüfung den deutschen Geldhäusern enorme Anstrengungen abverlange - der Kraftakt würde sich aber lohnen. Die deutschen Banken bereiteten sich bereits jetzt intensiv auf die Prüfung vor.
Der Stresstest soll voraussichtlich zwölf Monate dauern und vor Beginn des Einheitlichen Aufsichtsmechanismus abgeschlossen sein. Dabei sind drei Phasen vorgesehen: Zunächst wird eine Risikoprüfung vollzogen, danach eine Bilanzprüfung, bei der unter anderem die Qualität der Aktiva wie beispielsweise das Anlage- und Umlaufvermögen bewertet werden. Den Abschluss bildet ein mit der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde, einem Organ des Europäischen Finanzaufsichtssystems (ESFS), abgestimmter zukunftsgerichteter Stresstest. Wie die Deutsche Bank mitteilte, soll der Stresstest die Widerstandsfähigkeit der Banken unter verschärften Umfeldbedingungen untersuchen. Bestehen die Institute, werden sie unter den gemeinsamen Aufsichtsmechanismus gestellt. Im Krisenfall könnten sie dann direkte Hilfskredite aus dem Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM beziehen.
