02.11.2015 | 12:53 | asz
Euro-Banken bauen kaum faule Kredite ab
Seitdem die Europäische Zentralbank (EZB) im vergangenen Jahr die Aufsicht über die Banken der europäischen Währungsunion übernommen hat, haben die Institute risikoreiche Problemkredite nur geringfügig abgebaut, so eine am Montag veröffentlichte Studie der Kanzlei Linklaters. Damit blieben die Euro-Banken bei der Bereinigung ihrer Bilanzen laut der Erhebung deutlich hinter den US-amerikanischen Instituten zurück.
Seit der umfassenden Bewertung der Bankbilanzen im Rahmen des Bankenstresstestes durch die EZB Ende 2013 ist das Volumen besonders ausfallgefährdeter Kredite lediglich um 1,8 Prozent gefallen. Aktuell halten die Institute faule Kredite mit einem Gesamtwert von insgesamt 826 Milliarden Euro in ihren Büchern. Gemessen an den Aktiva der Euro-Banken sanken die faulen Kredite seit Ende 2013 von 4,13 Prozent lediglich auf 3,92 Prozent. Seit dem Bankenstresstest 2013 sei die Zahl der Problemkredite in den Bankbilanzen in wenigen Ländern, darunter beispielsweise Griechenland, indes sogar weiter gestiegen, so die Wirtschaftskanzlei. Um auf ein ähnliches Niveau wie die US-amerikanischen Institute zu kommen, müssten die Euro-Banken laut Linklater notleidende Darlehen in Höhe von 400 Milliarden Euro abstoßen.