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30.04.2013 | 13:29 | asz
Bertelsmann-Studie: Deutschland profitiert besonders stark vom Euro
Die Deutschen profitieren maßgeblich vom Euro: Allein durch die Mitgliedschaft der Bundesrepublik in der Währungsunion wird jeder Bundesbürger zwischen 2013 und 2025 jährlich im Schnitt 1.100 Euro mehr verdienen. Das ergab eine aktuelle Studie der Prognos AG im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Sollte Deutschland hingegen die Euro-Zone verlassen, würden dies nach Einschätzung Aart De Geus, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung, erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden anrichten -die Deutschen würden Einkommen und Arbeitsplätze verlieren. Laut der Berechnungen der Forscher müssten bei einer Rückkehr zur D-Mark bis 2025 in Deutschland rund 200.000 Arbeitsplätze abgebaut werden.
Deutschland profitiere vor allem durch die niedrigeren Kosten des internationalen Handels und den Schutz vor Wechselkursschwankungen in der Euro-Zone, sagte Geus. Den Ergebnissen der Studie zufolge würde die deutsche Wirtschaft massiv einbrechen, sollte die D-Mark im Jahr 2013 wieder eingeführt werden: Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Bundesrepublik würde demnach jedes Jahr um 0,5 Prozentpunkte schrumpfen – zwischen 2013 und 2025 würde sich dieses Defizit auf 1,2 Billionen Euro addieren, so die Forscher.
Im Rahmen der Studie rechneten die Wirtschaftsexperten verschiedene Szenarien zur Zukunft Deutschlands in der Währungsunion bis zum Jahr 2025 durch: Neben den Auswirkungen der Rückkehr zur D-Mark untersuchten sie die Konsequenzen des Ausfalles großer Teile der deutschen Hilfskredite an Euro-Krisenstaaten.
Hintergrund der Studie war die wachsende Kritik von Politikern und Wirtschaftsexperten an der Währungsunion: Die Kritiker befürchten, dass Deutschland milliardenschwere Forderungen gegenüber mehrerer Euro-Krisenländer abschreiben muss. Laut Prognos-Studie wäre das Wirtschaftswachstum in diesem Fall zwar eingeschränkt - sollte Deutschland jedoch sogar 60 Prozent jeder Forderung gegenüber einem Krisenstaat abschreiben müssen, würden die Vorteilen eines Verbleibs in der Euro-Zone jedoch immer noch überwiegen.
