23.06.2015 | 12:41 | hdu
IW-Studie: Junge Deutsche profitieren von niedrigen Zinsen
Sorgt die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) für mehr Ungleichheit zwischen armen und reichen Bundesbürgern? Das hat das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) untersucht. Das Ergebnis: Besonders junge Menschen, die eine Immobilie abbezahlen, profitieren von den niedrigen Darlehenszinsen. Ältere Bürger, die tendenziell über mehr Ersparnisse verfügen, erhalten hingegen kaum noch Zinsen auf ihr Erspartes. Damit finde eine Umverteilung zwischen Verschuldeten und Sparern statt.
Laut den IW-Berechnungen begünstigt die Niedrigzinspolitik der EZB den Rückgang der Vermögensungleichheit in Deutschland. Die zehn Prozent der Haushalte mit dem geringsten Vermögen haben tendenziell höhere Schulden und wenig Erspartes. Dank niedrigerer Kreditzinsen sparen sie bei der Darlehensaufnahme mehr Geld ein als ihnen durch die geringen Guthabenzinsen verloren geht. Anders sieht es bei den nahezu schuldenfreien Haushalten mit geringem Vermögen aus – ihnen entsteht durch die geringen Zinserträge ein Nachteil.