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26.06.2012 | 12:50 | sbi

Spanien und Zypern stellen Antrag an Euro-Rettungsschirm

Euro-Rettungsschirm
Der Euro-Rettungsschirm wird nun auch über Spanien und Zypern gespannt. Beide Länder benötigen Bankenhilfen.

Die Euro-Krise spitzt sich zu: Spanien und Zypern haben einen Antrag auf Finanzhilfen aus dem Euro-Rettungsschirm gestellt. Das gaben die Regierungen der beiden Länder Medienberichten zufolge am Montag bekannt. Wie viel Geld Spanien und Zypern für die Unterstützung ihrer Bankensysteme benötigen ist bislang noch nicht bekannt. Die US-Ratingagentur Fitch geht davon aus, dass Zypern etwa vier Milliarden Euro benötigen könnte. Eurogruppen-Chef Jean Claude Juncker teilte mit, die Anträge schnell prüfen zu wollen.

Juncker beauftragte die EU-Kommission, die Europäische Zentralbank (EZB) und die Europäische Bankenaufsicht (EBA) mit der Ausarbeitung von Auflagen und Restrukturierungsplänen für den spanischen Finanzsektor. Der Internationale Währungsfonds (IWF) wird ihnen dabei beratend zur Seite stehen. Die Auflagen müssten erfüllt werden, um Finanzhilfe in Anspruch nehmen zu können. Zu dem Antrag aus Nikosia sagte Juncker, dass die Eurogruppe nach einer Antragsprüfung eine formelle Antwort geben werde. Juncker erwarte von den 17 Euro-Ländern, der EU-Kommission und der EZB eine Ausarbeitung der Auflagen.

Die Euro-Finanzminister hatten Madrid bereits Anfang Juni bis zu 100 Milliarden Euro zugesichert. Wie hoch der tatsächliche Finanzbedarf ist, will Spaniens Wirtschaftsminister Fernando Jiménez Latorre bei dem nächsten Treffen der Eurogruppe am 9. Juli mitteilen. Schätzungen der spanischen Zentralbank zufolge könnte die Summe bis zu 62 Milliarden Euro betragen. Die Banken in Spanien gerieten infolge der Immobilienkrise 2008 in Not: Zahlreiche Spanier konnten ihre Darlehen nicht mehr bedienen, woraufhin der Bankensektor vom Staat mit Milliardenhilfen gestützt werden musste. Durch ein strenges Sparprogramm versucht Madrid aktuell, das eigene Haushaltsdefizit zu konsolidieren - und hat daher keinen finanziellen Spielraum, um das Bankensystem erneut zu unterstützen.

Zyperns Banken gerieten durch die enge Verbindung zu den Instituten Griechenlands in unruhiges Fahrwasser: Nach Medienberichten beziffern Diplomatenkreise die Abschreibungen der zyprischen Banken in Folge der griechischen Schuldenkrise auf 3,5 Milliarden Euro. Unter dem Schuldenschnitt Griechenlands leidet vor allem die Cyprus Popular Bank, das zweitgrößte Geldhaus des Inselstaates. Das Institut verfügt über eine Kapitallücke von 1,8 Milliarden Euro - das entspricht rund zehn Prozent der zyprischen Wirtschaftsleistung. Die Lücke muss bis zum 30. Juni geschlossen werden. Bis dahin fordert die EBA von den Geldinstituten eine Kernkapitalquote von mindestens neun Prozent.

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