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03.12.2012 | 13:39 | fre

Moody´s entzieht Euro-Rettungsschirm die Top-Bonität

Die Ratingagentur Moody`s hat die Bonitätsnoten für den ESM und die EFSF um eine Stufe gesenkt.
Die erste der drei großen US-Ratingagenturen zweifelt an der Top-Bonität des permanenten Rattungsschirms ESM.

Die Ratingagentur Moody`s hat die Bonitätsnoten für den permanenten Euro-Rettungsschirm ESM (European Stability Mechanism) sowie für die zeitlich begrenzte EFSF (European Financial Stability Facility) um eine Stufe gesenkt. Damit verlieren beide Hilfsinstrumente ihre Top-Bonität. Die US-Agentur begründete die Maßnahme in einer Mitteilung mit der Herabstufung Frankreichs in der vergangenen Woche.

Die Kreditwürdigkeit von ESM und EFSF stünde in direktem Zusammenhang mit der Bonität ihrer führenden Unterstützer, hieß es in der Stellungnahme. Frankreich sei der zweitgrößte Unterstützter der beiden Finanzinstrumente. Als wichtigstes ESM-Mitglied hat die Bundesrepublik den größten Einfluss auf das Rating der Rettungsschirme. Sie führt jedoch weiterhin das Spitzenrating Aaa. Neben der Abwertung von Aaa auf Aa1 wurde den Hilfsfonds zudem ein negativer Ausblick bescheinigt - entsprechend droht eine weitere Abwertung in den kommenden Monaten.

Die Herabstufung betrifft allerdings nur die langfristige Bewertung des ESM. Das Kurzzeit-Rating des Rettungsschirms behält weiterhin das Spitzenrating Aaa. Moody`s Konkurrentinnen, die Ratingagenturen Fitch und Standard & Poors, führen den ESM sowohl kurz- als auch langfristig nach wie vor unter der Bestnote. ESM-Chef Klaus Regling sagte, die Entscheidung von Moody`s sei nur schwer nachvollziehbar. Das starke institutionelle Rahmenwerk, die politischen Zwänge sowie die Kapitalstruktur des ESM würden nicht ausreichend berücksichtigt.

Die Herabstufung kommt für die europäische Währungsunion allerdings zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Erst letzte Woche konnte die EU einen Teilerfolg im Kampf gegen die Schuldenkrise verbuchen. Nach wochenlangen Verhandlungen bewilligten die internationalen Geldgeber am Mittwoch die nächste Kredittranche für Griechenland. Zwei Tages später stimmte auch der Bundestag dieser Entscheidung zu. Da die Maßnahmen erstmals den Bundeshaushalt belasten werden, war dies die Voraussetzung für die Auszahlung.

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