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05.08.2013 | 09:26 | fre

Niedrigzinsen kosten deutsche Sparer Milliarden

Zinsspirale: Anhaltende Niedrigzinsen und Inflation vernichten die Ersparnisse der Deutschen.
Die Spirale aus anhaltenden Niedrigzinsen und Inflation vernichtet die Ersparnisse der Deutschen.

Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sorgt bei deutschen Anlegern für Realverluste in Milliardenhöhe. Das geht aus einer Studie der Postbank hervor, über die verschiedene Medien berichten. Bereits 2013 wird der Wert der Sparvermögen bei deutschen Banken demnach insgesamt um rund 14 Milliarden Euro sinken. In den kommenden Jahren werden die Ersparnisse der Verbraucher sogar in noch höherem Maße entwertet: 2014 soll der Realverlust bereits bei insgesamt 21 Milliarden Euro liegen.

Die steigende Inflation in Kombination mit anhaltenden Niedrigzinsen würde die reale Vermögensentwertung massiv beschleunigen, sagte Postbank-Chefstratege Marco Bargel. Die EZB hatte den Leitzins im Mai auf das Rekordtief von 0,5 Prozent gesenkt, um der anhaltenden Rezession im Euro-Raum entgegenzuwirken. Ersten Hochrechnungen zufolge lag die Inflationsrate im Juli bei 1,9 Prozent.

Am vergangenen Donnerstag hatte EZB-Präsident Mario Draghi erneut angedeutet, dass die Notenbank den Leitzins der Währungsunion über einen längeren Zeitraum nicht anheben würde - auch eine weitere Senkung wollte er nicht ausschließen. Die Inflationsgefahr sei mittelfristig gering. Zwar habe sich die Wirtschaft zuletzt stabilisiert, die derzeitige Politik des billigen Geldes solle die Konjunktur in diesem und dem kommenden Jahr dennoch zusätzlich anschieben, sagte Draghi.

Genauere Angaben machte der EZB-Chef indes nicht. Die Notenbank müsse flexibel bleiben und könne nicht im Voraus ein klares Ende für die Niedrigzins-Ära festlegen. Finanzexperten gehen jedoch davon aus, dass Draghi den Leitzins in absehbarer Zeit nicht erhöhen wird. Die Euro-Zone habe weiterhin Probleme, sagte Rainer Sartoris, Analyst bei der Privatbank HSBC Trinkaus. Daher sehe die EZB derzeit keinen Handlungsbedarf, von der aktuellen Linie abzurücken.

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