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12.06.2013 | 14:43 | fre

Niedrigzinsen für Staatsanleihen: Bund spart 100 Milliarden Euro ein

Geldsegen für den Bund: Massenhafte Anleihekäufe von sicherheitsorientierten Anlegern haben ihm Milliardengewinne beschert.
Geldsegen für den Bund: Massenhafte Anleihekäufe von sicherheitsorientierten Anlegern bescherten Milliardengewinne.

Der Bund profitiert kräftig von den aktuellen Niedrigzinsen auf deutsche Staatsanleihen. Seit 2009 belaufen sich die Einsparungen bereits auf rund 80 Milliarden Euro. Diese Summe dürfte bis Mitte 2014 auf über 100 Milliarden Euro ansteigen. Das errechnete das Institut für Weltwirtschaft (IfW), wie die „Welt“ berichtete. Dabei wurden sämtliche Bundesanleihen berücksichtigt, die seit 2009 ausgegeben wurden. Die Ersparnis bemisst sich dabei an den Kosten, die für Anleihen mit dem Durchschnittszins der Jahre zwischen 1999 und 2008 angefallen wären.

Die berechneten Zahlen beziehen sich auf die gesamte Laufzeit der Papiere - je nach Geltungsdauer verteilt sich die Ersparnis deshalb über mehrere Jahre. Die Einsparungen des Gesamtstaates übersteigen allerdings die des Bundes, der für rund die Hälfte aller Staatsschulden einsteht. Den Großteil der restlichen Verbindlichkeiten haben dagegen die Bundesländer und Kommunen angehäuft. Es sei nicht legitim, die Entlastung einfach zu verdoppeln, so Studienautor Jens Boysen-Hogrefe. Für die Gesamtersparnis könne der Wert des Bundes nicht einfach verdoppelt werden. Dennoch hätten Länder und Kommunen erhebliche Summen eingespart.

Der Bund gibt jedes Jahr Staatsanleihen im Wert von 250 bis 300 Milliarden Euro aus. Auf diese Weise verschafft sich der Staat frisches Geld am Kapitalmarkt. Seit Beginn der Eurokrise im Jahr 2008 sind die Zinsen für Anleihen jedoch kontinuierlich gesunken, was auf das Verhalten von Politikern und Anlegern im Zuge der Eurokrise zurückzuführen ist. So hatte etwa die Europäische Zentralbank den Leitzins für die Euro-Zone in den vergangenen Jahren stetig gesenkt, um die Konjunktur in den Krisenstaaten anzukurbeln.

Zudem kauften deutsche und ausländische Investoren seit Beginn der Finanzkrise massiv Bundesanleihen - und nahmen dafür auch niedrigere Zinsen in Kauf. Da die Bundesregierung als einer der verlässlichsten Schuldner und „sicherer Hafen“ für Kapitalanlagen galt, zahlten die Anleger teilweise sogar drauf, um dem Bund ihr Geld leihen zu dürfen.

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