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27.02.2013 | 12:53 | asz

Moody's droht Italien mit Herabstufung der Kreditwürdigkeit

Moody’s droht Italien mit Herabstufung der Bonität
Moody’s droht Italien mit Herabstufung der Bonität

Die Pattsituation nach der Parlamentswahl könnte die Krise in Italien weiter verschärfen: Die Ratingagentur Moody’s zieht offenbar eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit des hochverschuldeten Landes in Erwägung. In einer Mitteilung der US-amerikanischen Agentur vom Mittwoch hieß es, dass mögliche Neuwahlen für eine anhaltende Unsicherheit und politische Instabilität in dem Land sorgen könnten.

Sollte die künftige politische Entwicklung wichtige wirtschaftliche Reformen des Landes behindern, will die Agentur die Kreditwürdigkeit Italiens senken. Seit Juli 2012 bewertet Moody's die Bonität des Landes mit der Note Baa2, Tendenz negativ. Medienberichten zufolge fürchten die internationalen Finanzmärkte, dass die Euro-Krise  aufgrund der politischen Situation in Italien erneut aufflammt. Die Situation am Stiefel Europas könnte zu einer wochenlangen politischen Unsicherheit mit unabsehbaren Folgen für die Gemeinschaftswährung führen.

Zuvor hatte die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) mitgeteilt, die Kreditwürdigkeit Roms unangetastet lassen zu wollen - unabhängig vom Ausgang der Wahlen. Nur die politischen Entscheidungen der kommenden Regierung würden die Bonität des krisengeschüttelten Landes beeinflussen. Italien ist hoch verschuldet und braucht für die anstehenden Reformen und Sparmaßnahmen eine stabile Regierung, die das kriselnde Land über einen langen Zeitraum hinweg führt.

Die Wahlen am Sonntag endeten ohne klare Mehrheiten – keine Partei ist stark genug, um allein zu regieren. Die linken Parteien unter Führung von Pier Luigi Bersani hatten die Parlamentswahlen zwar gewonnen. Im Senat könnte er vom Mitte-Rechts-Bündnis um den ehemaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi aber blockiert werden. Nun müssen die Parteien eine regierungsfähige Koalition bilden - eine Übereinkunft ist jedoch unwahrscheinlich, da sich auch die populistische Protestpartei um Beppe Grillo nicht an einer Regierung beteiligen will. In diesem Fall stünden dem Land Neuwahlen ins Haus.

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