09.03.2017 | 16:19 | skl
Sparkassen unter Druck Keine Negativzinsen aber weitere Gebühren
Die deutschen Sparkassen bekommen die Auswirkungen der Niedrigzinsphase zu spüren und reagieren mit einem Umbau ihrer Geschäftsstruktur. Neue Ertragsmöglichkeiten werden erschlossen und Kosten gesenkt – nicht immer zum Wohle der Kunden.
Für Georg Fahrenschon, dem Präsidenten des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), steht fest: „Die Effekte der Niedrigzinsen sind zum ersten Mal deutlich sichtbar.“ Auf der Bilanz-Pressekonferenz der Sparkassen-Finanzgruppe in Frankfurt am Main machte er am Mittwoch deutlich, dass und vor allem wie sich die Sparkassen an die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) anpassen. Im vergangenen Jahr wurden einerseits neue Ertragsquellen ausgelotet und andererseits Kosten eingespart.
Das Ergebnis: Zwar büßten die Sparkassen gegenüber dem Vorjahr 840 Millionen Euro an Zinsüberschüssen ein – ein Minus von 3,7 Prozent, ausgerechnet bei der wichtigsten Ertragsquelle der Geldhäuser. Trotzdem bleibt der Überschuss stabil bei 2,0 Milliarden Euro. Das hat zwei Gründe, über die sich Bankkunden wenig freuen dürften: Weniger Filialen und Personal auf der einen und höhere Gebühren, etwa fürs Girokonto, auf der anderen Seite. Insgesamt wurden die Kosten um 157 Millionen Euro reduziert.