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08.11.2011 | 14:46 | sbi

Investoren scheuen Kauf von EFSF-Anleihen

Investoren interessierten sich bisher nur mäßig für EFSF-Anleihen, nun muss eine andere Lösung gefunden werden.
Investoren interessierten sich bisher nur mäßig für EFSF-Anleihen, nun muss eine andere Lösung gefunden werden.

Internationale Geldgeber sind Medienberichten zufolge kaum daran interessiert, in den Eurorettungsfonds EFSF zu investieren. Angesichts der jüngsten Turbulenzen in Italien muss die Schlagkraft des 440 Milliarden umfassenden Fonds jedoch weiter erhöht werden. Am Montagabend trafen sich die Finanzminister der Euro-Länder, um erste Details zur Aufstockung des Rettungsfonds auszuarbeiten.

Bis Mitte November soll der Plan stehen - ursprünglich hatten die Euro-Retter Ende dieses Monats mit einem Ergebnis gerechnet. Zur Debatte standen bislang zwei Hebelmodelle, mit denen ausländische Staatsfonds und private Geldgeber angelockt werden sollten. Die Euro-Anleihen sollen dabei durch den EFSF abgesichert werden. Doch die Geschehnisse in Italien mahnen zur Eile: Am Montagmorgen kletterte der Zinssatz für italienische Anleihen auf mehr als 6,5 Prozent - ein Rekordhoch seit dem Bestehen des Euro. Experten befürchten, dass Italien die Kosten für seine Schulden auf Dauer nicht tragen kann.

Beim G20-Gipfel in Cannes konnte die Euro-Gruppe in der vergangenen Woche kaum Investoren akquirieren. Nun will die Euro-Zone den Internationalen Währungsfonds IWF hinzuziehen - ein Sonderkonto beim Währungsfonds soll den EFSF finanzieren. IWF-Chefin Christine Lagarde lehnte jedoch den Vorschlag ab. Auch eine Beteiligung an der Finanzierung von Staatsschulden der Bundesbank mittels Sonderziehungsrechten (SZR) steht zur Debatte. Hierbei handelt es sich um eine künstliche Notreserve, welche vom IWF geschaffen wurde. Wird ausländisches Geld knapp, tauschen die Notenbanken der Euro-Länder die SZR gegen reguläre Währungen um. Frankreichs Staatspräsident Nikolas Sarkozy und Herman Van Rompuy, Präsident des Europäischen Rates, wollen diese Mittel in einem Fonds bündeln. Dieser wäre rund 60 Milliarden Euro schwer und könnte die Schlagkraft des EFSF erhöhen.

Bundesbank und Bundesregierung sehen dadurch allerdings die Unabhängigkeit der Notenbank gefährdet und lehnen daher die Pläne ab. Doch der internationale Druck, die Notenbanken stärker zu involvieren, wächst. Zudem droht dem EFSF nach Angaben von Sueddeutsche.de eine Abstufung des Spitzenratings Triple A - ein Verlust des Top-ratings könnte weitere Investoren verschrecken.

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