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05.01.2015 | 14:53 | bme
Inflationsrate in Deutschland fällt auf niedrigsten Stand seit 2009
Die Inflationsrate in Deutschland ist im Dezember 2014 auf 0,2 Prozent gefallen - eine niedrigere Inflationsrate wurde zuletzt im Oktober 2009 gemessen. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts vom Montag hervor. Im November 2014 hatte die Inflationsrate noch bei 0,6 Prozent gelegen. Über das gesamte Jahr gerechnet, kletterten die Verbraucherpreise im Vorjahr um 0,9 Prozent gegenüber 2013.
Ausschlaggebend für die enorm niedrige Teuerungsrate sind die Energiepreise: Sie sanken im vergangenen Dezember um 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insbesondere der Ölpreis hatte stark nachgegeben. Dieser sank Medienberichten zufolge in den vergangenen sechs Monaten um etwa die Hälfte auf den tiefsten Stand seit 2009. Für Verbraucher wird dadurch sowohl Heizöl als auch Benzin deutlich günstiger. Nahrungsmittel wurden im Dezember 2014 indes um 1,2 Prozent günstiger, Dienstleistungen kosteten hingegen 1,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Verbraucher dürfen sich über die niedrige Inflation freuen, sagte etwa Ökonom Holger Sandte von der Nordea Bank dem Nachrichtensender n-tv. Dadurch sinke die Energierechnung, was beim Tanken und Heizen spürbar werde. Die Europäische Zentralbank könne dies hingegen möglicherweise zum Handeln zwingen. Es sei gut möglich, dass die Inflationsrate im Euroraum unter null rutsche, sagte Sandte weiter. Dadurch werde es zunehmend wahrscheinlicher, dass die EZB am 22. Januar ankündigt, Staatsanleihen aufzukaufen.
Der Verbraucherpreisindex verdeutlicht, inwiefern sich die Preise in Deutschland gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat verändern. Bestimmt wird dies anhand eines sogenannten Warenkorbes. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht immer am Monatsbeginn die vorläufigen Werte der Inflation für die Bundesrepublik. Am 16. Januar wird die Statistikbehörde die endgültigen Ergebnisse für Dezember 2014 bekannt geben.
