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25.10.2012 | 14:43 | sbi

Griechenland bekommt mehr Zeit - und braucht mehr Geld

Griechenland-Fahne mit Geld: In Athen klafft eine Finanzierungslücke.
Das zweite Hilfspaket von 130 Milliarden Euro wird nicht reichen: Griechenland benötigt mehr Geld.

Das zweite Hilfspaket für Griechenland könnte um 16 bis 20 Milliarden Euro aufgestockt werden. Ein hochrangiger Vertreter der Eurozone sagte dem Handelsblatt, dass die veranschlagten 130 Milliarden Euro nicht ausreichen würden. Die Auszahlung der zusätzlichen Mittel soll am 12. November von den Finanzministern der Euro-Länder beschlossen werden. Dem entgegen steht jedoch ein Bericht der Financial Times Deutschland. Die Zeitung berichtet unter Berufung auf EU-Kreise, dass Griechenland die Finanzlücke wahrscheinlich selbst schließen kann.

Dem Handelsblatt zufolge sollen Athen neben zusätzlichen Hilfsgeldern zudem ein Zinserlass und längere Laufzeiten der Kredite gewährt werden. Das griechische Parlament muss allerdings zuerst die vereinbarten Einsparungspläne und Strukturreformen beschließen, um die zusätzlichen Mittel in Anspruch nehmen zu können. Zudem muss auch der Deutsche Bundestag das Kreditpaket billigen.

Notwendig werden die zusätzlichen Milliarden, weil die Troika aus Europäischer Zentralbank (EZB), EU-Kommission und Internationalem Währungsfonds (IWF) den Hellenen zwei weitere Jahre gewährt hat, um die festgelegten Sparziele zu erreichen. Das scheiterte an den beiden diesjährigen Wahlen, die die Umsetzung verzögert haben, und der schlechten Wirtschaftslage. Der Aufschub wurde in einer Absichtserklärung, einem sogenannten Memorandum of Understanding, über das verschiedene Medien berichten, vereinbart. Ursprünglich sollten die Hellenen die vereinbarten Haushaltsziele bereits 2014 erreichen und einen Überschuss vor Zinszahlungen in Höhe von 4,5 Prozent erwirtschaften, um ab dem Folgejahr ohne weitere Finanzhilfen auskommen zu können.

Unter der Woche hatte es noch Verwirrung um die Fristverlängerung gegeben. Eine Erklärung des griechischen Finanzministers Yannis Stournaras vom Mittwoch, der zufolge die internationalen Geldgeber den Zeitaufschub billigen würden, wurde von EU-Kommission, IWF und der Bundesregierung dementiert. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte, diesbezügliche Entscheidungen könnten erst gefällt werden, wenn der endgültige Troika-Bericht vorliegt. Derzeit wartet Griechenland auf die nächste Tranche des zweiten Hilfspakets in Höhe von 31,5 Milliarden Euro. Die Auszahlung der Hilfsgelder ist von den Ergebnissen des Troika-Berichts abhängig. Ohne diese Hilfskredite wäre Athen Mitte November zahlungsunfähig.

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