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15.11.2012 | 11:54 | fre

Bundesbank warnt vor Immobilienblase in Deutschland

Die Bundesbank warnt vor einer Immobilienblase in Deutschland.
Eine Immobilienblase in Deutschland könnte die Finanzstabilität der Bundesrepublik stark gefährden.

Die Bundesbank warnt vor einem beschleunigten Anstieg der Immobilienpreise in deutschen Ballungsgebieten. Das geht aus dem am Mittwoch vorgelegten Finanzstabilitätsbericht 2012 hervor. Überhöhte Preise in einzelnen regionalen Teilmärkten könnten nicht ausgeschlossen werden. Derzeit gebe es zwar noch kein überhöhtes Risiko für die Finanzstabilität - sollte es jedoch zu Preisübertreibungen kommen, will die Notenbank eingreifen.

Erfahrungen aus anderen Ländern hätten gezeigt, dass es in einem Umfeld von hoher Liquidität und niedrigen Zinsen zu übertriebenen Preisen an den Immobilienmärkten kommen kann, schreibt der für Finanzstabilität zuständige Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret in dem Bericht. Sollten derartige Preisblasen auch in deutschen Ballungszentren entstehen, könne dies die Finanzstabilität der Bundesrepublik erheblich gefährden. Wenn Verbraucher einen Preisanstieg erwarten, seien sie eher bereit Kredite aufzunehmen. Dies könne möglicherweise einen selbstverstärkenden Prozess in Gang bringen, bei dem sich steigende Preise und wachsende Verschuldung gegenseitig befördern, so Dombret weiter.

2011 waren die Preise für neue Wohnimmobilien in 125 deutschen Städten um durchschnittlich 6,3 Prozent gestiegen. Im Jahr 2010 kletterten die Preise lediglich um 4,9 Prozent. Noch stärker hatten sich die Preise in den sieben größten Städten Deutschlands erhöht. Während die Immobilien hier 2011 um 9,1 Prozent teurer wurden, fiel der Anstieg mit 4,9 Prozent im Vorjahr deutlich geringer aus.

Bereits vor einigen Wochen hatte Maximilian Zimmerer, Finanzchef der Allianz, in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vor einer Immobilienblase gewarnt. Diese würde weniger von Großanlegern befeuert als von Privatanlegern, die sich aus Angst vor Inflation und der Euro-Krise auf Sachwerte konzentrierten. Einer Handelsblatt Online vorliegenden Analyse zufolge betrachtet auch die Bundesbank diesen Zusammenhang als Ursache für die drohende Immobilienblase. Viele Verbraucher würden angesichts der Schuldenkrise eher in ein Haus als in Aktien oder Anleihen investieren. Weitere Gründe seien laut Bundesbank auch die derzeit guten mittelfristigen Aussichten für Einkommen und Arbeitsmarkt sowie das durch ein Rekordtief des Leitzinssatzes bedingte niedrige Zinsniveau.

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