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27.10.2011 | 10:30 | sbi

Eurozone einigt sich mit Banken auf Schuldenschnitt Griechenlands

Eurozone und Banken haben sich geeinigt: Griechenlands Schuldenschnitt wird 50 Prozent betragen.
Eurozone und Banken haben sich geeinigt: Griechenlands Schuldenschnitt wird 50 Prozent betragen.

Die Eurozone hat einen Schuldenschnitt Griechenlands in Höhe von 50 Prozent durchgesetzt - die Banken werden Griechenland demnach 100 Milliarden Euro der Schulden erlassen. Das gaben Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Staatspräsident Nikolas Sarkozy heute Morgen in Brüssel bekannt. Medienberichten zufolge soll der Euro-Rettungsschirm EFSF zudem eine höhere Schlagkraft erhalten.

Nach einem zehnstündigen Verhandlungsmarathon präsentierten Merkel und Sarkozy die Ergebnisse des EU-Krisengipfels. "Wir haben eine dauerhafte Lösung für Griechenland gefunden", sagte Sarkozy. Merkel sagte, die Europäer hätten gezeigt, dass sie die richtigen Schlüsse gezogen haben. Im Januar 2012 wird der Schuldenschnitt durch einen Anleihetausch organisiert. Dabei erhalten Banken und Versicherungen für griechische Fonds Anleihen mit niedrigeren Zinsen und längerer Laufzeit. Die neuen Garantien werden vom EFSF mit 30 Milliarden Euro abgesichert.

Bei den Verhandlungsgesprächen mit Vertretern des internationalen Bankenverbandes IIF zeigten die Euro-Regierungen Härte: "Wir haben nur ein einziges Angebot gemacht. Wir haben gesagt, dass das unser letztes Wort ist", so Merkel. Ein weiterer Beschluss des sechstägigen Gipfels sind zusätzliche 100 Milliarden schwere Hilfskredite für Griechenland bis 2014. Auf diese Weise soll bis 2020 die Gesamtverschuldung von aktuell 165 Prozent auf 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts sinken. Damit würde das krisengebeutelte Land wieder Zugang zu den Kapitalmärkten erhalten.

Zudem einigte sich die Eurozone gestern Abend auf einen Finanzhebel für den EFSF. Damit soll die Schlagkraft des Rettungsfonds von 440 Milliarden auf eine Billion Euro steigen. Hierfür wird der EFSF zur Versicherung für Anleihen von Schuldenstaaten. Dadurch wird das Risiko eines Zahlungsausfalls für Schuldtitel instabiler Euro-Länder zum Teil übernommen. Zusätzlich wird ein Sonderfonds entstehen, an dem sich der Internationale Währungsfonds IWF beteiligt. Dieser investiert in Anleihen, welche ebenfalls teilweise durch den EFSF abgesichert werden. Ausländische Investoren wie Staatsfonds aus China könnten sich daran ebenfalls beteiligen. Zudem ist die Rekapitalisierung aller systemrelevanten europäischen Banken bis Juni 2012 geplant.

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