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12.06.2012 | 14:57 | sbi

Euro-Krise: Italien rückt in den Fokus

Hohe Zinsen und Rezession treiben Italien immer weiter in die Krise. Muss Rom unter den Rettungsschirm?
Hohe Zinsen und Rezession treiben Italien immer weiter in die Krise. Muss Rom unter den Rettungsschirm?

Die Euro-Krise spitzt sich immer weiter zu: Nachdem Spanien als viertes Euro-Land unter den Rettungsschirm schlüpfen muss, droht Italien Medienberichten zufolge ein ähnliches Schicksal. Wie Österreichs Finanzministerin Maria Fekter am Montagabend im österreichischen Fernsehen andeutete, könnte Rom ebenfalls auf Notkredite angewiesen sein. Das Land müsse sich jedoch in erster Linie selbst aus der wirtschaftlichen Schuldenkrise befreien. Italiens Ministerpräsident Mario Monti zeigte sich verärgert über die Spekulationen.

Monti sagte am Dienstag, er halte es für unangemessen, dass sich eine EU-Finanzministerin zur finanziellen Situation eines Mitgliedsstaates äußert. Italiens Industrieminister Corrado Passera wies bereits am Montag jegliche Spekulationen über einen Hilfsantrag seiner Regierung zurück. Er bekräftigte, dass Italien alles Erforderliche getan habe, um die Krise aus eigener Kraft zu überwinden.

An den Finanzmärkten wird Italien indes bereits als Kandidat für Finanzhilfen gehandelt. Zuletzt stiegen die Zinsen auf italienische Staatsanleihen: So musste Italien am Montag für zehnjährige Papiere eine Rendite von sechs Prozent zahlen. Dieser Wert wird in Hinblick auf die Schuldentragfähigkeit des Landes als kritisch betrachtet. Derzeit liegt die italienische Staatsverschuldung bei 123,5 Prozent der Wirtschaftsleitung - Rom ist damit weltweit der viertgrößte Schuldenmacher. Zudem leidet das Land unter der Rezession. Wie das Statistikamts Istat am Montag bekanntgab, wird die italienische Wirtschaft im laufenden Jahr voraussichtlich um 1,4 Prozent zurückgehen. Experten rechnen dazu mit steigenden Arbeitslosenzahlen. Außerdem müssen die Italiener höhere Steuern zahlen, was sich negativ auf den privaten Konsum auswirkt.

Erst am Wochenende hatte Spanien angekündigt, Finanzhilfen für die nationalen Banken in Anspruch nehmen zu wollen. Auch Madrid hatte sich lange gegen die Inanspruchnahme von EU-Hilfen gewehrt. Die US-Ratingagentur Fitch schätzt die Lage in Italien allerdings als positiver ein als in Spanien. Im Vergleich seien das Haushaltsdefizit und das Leistungsbilanzdefizit geringer. Die italienischen Banken seien zudem weniger anfällig als die spanischen.

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