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15.05.2012 | 15:54 | sbi

EU-Finanzminister einigen sich auf strengere Eigenkapitalregeln

Die EU-Finanzminister haben sich auf schärfere Eigenkapitalregeln für Banken geeinigt.
Die EU-Finanzminister haben sich auf schärfere Eigenkapitalregeln für Banken geeinigt.

Das Basel-III-Abkommen wird umgesetzt: Die EU-Finanzminister einigten sich am Dienstag in Brüssel auf schärfere Eigenkapitalregeln für die rund 8.300 europäischen Banken. In Ergänzung zu den darin festgelegten Vorgaben dürfen die EU-Länder ihren heimischen Banken allerdings zusätzliche Kapitalpuffer auferlegen. Nach dem Kompromiss, der von der dänischen EU-Ratspräsidentschaft ausgehandelt wurde, können die nationalen Aufseher die Kernkapitalquote unbefristet auf bis zu zwölf Prozent erhöhen.

Die Basel-III-Regeln verpflichten die Banken, ihr hartes Kernkapital (beispielsweise eigene Aktien und Gewinne) bis 2019 von zwei auf sieben Prozent aufzustocken. Von den einzelnen Staaten auferlegte Kapitalpuffer von drei bis fünf Prozent gelten allerdings nur für nationale Bankenbilanzen. Sollten die Restriktionen einzelner Länder die Geschäfte und Filialen anderer Mitglieder benachteiligen, kann Einspruch eingelegt werden. In diesem Fall entscheidet ein Schiedsverfahren.

Nach dem erfolgreichen Gipfeltreffen beginnen demnächst die Verhandlungen zwischen EU-Ländern und Europaparlament. Dabei soll ein gesetzlicher Rahmen für die neuen Eigenkapitalregeln erarbeitet werden. Ab 2013 sollen die neuen Eigenkapitalregeln schrittweise umgesetzt werden - einen entsprechenden Zeitplan hatte die EU der mit den 20 führenden Industrie- und Schwellenländern vereinbart.

Durch die schärferen Vorgaben soll der europäische Bankensektor krisenresistenter werden. Zusätzlich sollen risikoreiche Geschäfte - wie etwa die Vergabe von Krediten - durch das höhere Eigenkapital besser abgesichert werden. Bereits zu Anfang des Monats hatten die EU-Finanzminister vergeblich über eine Neuregelung verhandelt. Damals hatten die Finanzminister aus Schweden, Polen und Großbritannien eine Einigung verhindert - dem Kompromissvorschlag stimmten die drei Länder hingegen zu.

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