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22.05.2012 | 14:38 | sbi

Deutsche Bank bringt "Geuro" für Griechenland ins Gespräch

Griechenland droht der Euro-Austritt: Dagegen soll laut Deutscher Bank die Parallelwährung Geuro helfen.
Griechenland droht der Euro-Austritt: Dagegen soll laut Deutscher Bank die Parallelwährung Geuro helfen.

Die Deutsche Bank wartete am Montag mit einem überraschenden Vorschlag auf: In einer am Montag veröffentlichten Studie der Forschungsabteilung des Bankinstituts heißt es, dass Griechenland neben dem Euro eine Parallelwährung erhalten könnte - den sogenannten "Geuro". Dieser würde in Form von Schuldscheinen ausgegeben werden, mit denen der griechische Staat seine Schulden begleichen könne. Auf diese Weise könnten die Hellenen ihre Währung entwerten, ohne offiziell den Euro abgeben zu müssen, hieß es weiter.

Thomas Mayer, Chefvolkswirt der Deutschen Bank, sagte der ARD, dass die Ausgabe von Schuldscheinen der Beginn eines Parallelkreislaufs des Griechen-Euros sein könnte. Statt den Euro plötzlich zu ersetzen, würde er durch ein anderes Finanzinstrument ergänzt, welches den Charakter einer Währung übernähme, sagte Mayer Medienberichten zufolge. Ein Prozess, der langsam und schrittweise den Euro abschafft, sei nach Ansicht des Ökonomen weniger schädlich als die aktuell diskutierten Optionen.

Nach Einschätzung des Ökonomen würde die neue Währung abgewertet - zwei "Geuro" entsprächen einem Euro. Durch die neue Währung könnten Unternehmen ihre Löhne senken, was gleichzeitig die Exportpreise drücken würde. Dadurch könnte die Wirtschaft angekurbelt und die Wettbewerbsfähigkeit des Landes gesteigert werden, heißt es in dem Bericht der Deutschen Bank. Um das Land zu stabilisieren, müsste die griechische Regierung zusätzlich Strukturreformen umsetzen. So würde auch der Weg zurück zum Euro geebnet.

Hilfszahlungen für die Athener Regierung könnten im Gegenzug gestrichen werden. Den griechischen Schuldendienst würde die Troika aus Europäischer Zentralbank, Internationalem Währungsfonds und EU aber dennoch leisten. Mayer gab zu bedenken, dass angeschlagene griechische Banken weiterhin unterstützt werden müssten. Sie könnten beispielsweise über eine europäische "Bad Bank" aufgefangen werden. Deren Rekapitalisierung könnte wiederum über Forderungen an den Euro-Rettungsfonds EFSF erfolgen. Die Einlagen dieser Institute könnten so garantiert werden, weil sie unter EU-Aufsicht stünden. Nach Meinung Mayers könnte damit das Vertrauen der griechischen Bankkunden zurückgewonnen werden. Aus Angst vor einem Euro-Austritt hatten zuletzt viele Griechen ihr Geld von den Konten abgehoben - und so die Kapitalknappheit der Geldhäuser noch zusätzlich verschärft.

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