Krankenkassen: Kassen mit Milliarden-Minus im ersten Quartal
München, 22.6.2020 | 17:39 | mst
Coronakrise und teure Gesetzesänderungen: Die Krankenkassen machten im ersten Quartal einen Verlust in Milliardenhöhe. Der Bund wird dieses Jahr zusätzliche 3,5 Milliarden Euro überweisen.
Einnahmen in Höhe von 65,1 Milliarden Euro standen Ausgaben von 66,4 Milliarden Euro gegenüber. Die Finanzreserven der Krankenkassen gingen Ende März auf 18,3 Milliarden zurück – zum Jahresende beliefen sie sich noch auf 19,8 Milliarden Euro. Die Rücklagen entsprechen damit 0,83 Monatsausgaben. Das ist viermal so hoch wie gesetzlich vorgeschrieben.
Spahn: Aktuelle Zahlen sind wenig aussagekräftig
„Die Pandemie wirkt sich auch auf die Finanzen der Krankenkassen aus. Die aktuellen Zahlen sind allerdings wenig aussagekräftig. Belastbare Prognosen werden wir erst im Herbst treffen können“, kommentierte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die aktuellen Zahlen. Man müsse sich darauf einstellen, dass die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben größer werde. Bereits in diesem Jahr wird es einen zusätzlichen Bundeszuschuss von 3,5 Milliarden Euro geben.Die Verluste ziehen sich durch fast alle Kassenarten. Lediglich die Landwirtschaftliche Krankenkasse (LKK) konnte ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen. So fuhren die Ersatzkassen ein Minus von 542 Millionen Euro, die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) von 435 Millionen Euro ein. Bei den Betriebsrankenkassen (BKK) summierten sich die Verluste auf 198 Millionen Euro, bei den Innungskrankenkassen (IKK) auf 99 Millionen Euro.
Höhere Zusatzbeiträge drohen
Der von den Kassen im Schnitt verlangte Zusatzbeitrag beträgt wie im Vorjahr 1,0 Prozent. Damit liegt er noch unter dem durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 1,1 Prozent, den das Bundesgesundheitsministerium als kostendeckende Richtgröße für 2020 festgelegt hatte.Versicherte müssen sich jedoch darauf einstellen, dass der Zusatzbeitrag bei vielen Kassen künftig steigen dürfte. Die Kassen gehen für dieses Jahr von einer Finanzlücke von insgesamt 14 Milliarden Euro aus.
Weitere Nachrichten zum Thema Gesetzliche Krankenversicherung
Nachdem vor einigen Wochen der Finanzierungsentwurf der Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für Kritik sorgte, stellt der Dachverband der Betriebskassen (BKK) nun erste Schätzungen für den Zusatzbeitrag im Jahr 2025 vor: Die Kassen erwarten den bislang höchsten Anstieg des Beitrags.
25.3.2024
Finanzierung der großen Krankenhausreform - Krankenkassen warnen vor Erhöhung der Zusatzbeiträge
Die geplante Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) soll das Kliniksterben verhindern und die Versorgungsqualität verbessern. Für die Pläne zur Finanzierung der Reform erntet der Bundesgesundheitsminister nun Kritik aus dem Lager der Krankenkassen.
13.10.2023
Mehrkosten für gesetzlich Krankenversicherte: Der Zusatzbeitrag zur Krankenkasse soll 2024 steigen
Aus der Prognose des GKV-Schätzerkreises ergibt sich ein finanzieller Mehrbedarf der gesetzlichen Krankenkassen, der rein rechnerisch eine Erhebung des durchschnittlichen Zusatzbeitrages um 0,1 Prozentpunkte von aktuell 1,6 Prozent (2023) auf 1,7 Prozent für das Jahr 2024 notwendig macht.
Versicherungen
-
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Haftpflichtversicherung
- Hundehaftpflicht
- Pferdehaftpflicht
- Rechtsschutzversicherung
- Hausratversicherung
- Wohngebäudeversicherung
- Risikolebensversicherung
- Unfallversicherung
- Private Krankenversicherung
- Krankenzusatzversicherung
- Gesetzliche Krankenversicherung
- Private Rentenversicherung
- Pflegeversicherung
- Mopedversicherung