Barmer Arzneimittelreport: Barmer warnt vor großen Impflücken bei Kindern
München, 8.8.2019 | 13:09 | mst
Die Impflücken bei Kindern und Jugendlichen sind größer als bislang gedacht. Das zeigen aktuelle Zahlen aus dem Arzneimittelreport der Barmer.
Nach den Berechnungen der Kasse waren damit im Jahr 2017 bundesweit knapp 166.000 Zweijährige ohne vollständigen Masernschutz. Zudem war jedes fünfte zweijährige Mädchen (insgesamt 81.000) nicht vollständig gegen Röteln geimpft.
3,3 Prozent der im Jahr 2015 geborenen Kinder hatten sogar überhaupt keine der 13 Impfungen erhalten, die von der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts empfohlen werden. Das sind insgesamt knapp 26.000 Kinder.
Impflücken auch bei älteren Kindern
Lücken bei Impfungen gibt es laut der Barmer auch bei älteren Kindern. So wurde bei Kindern im Jahr 2017 zur Einschulung für keine der 13 wichtigsten Infektionskrankheiten eine Impfquote von 90 Prozent erreicht. Für eine Herdenimmunität, die auch ungeimpfte Menschen schützt, wäre hingegen eine Impfquote von 95 Prozent notwendig.Bei den Sechsjährigen hatten nur 88,8 Prozent der Kinder beide Masern-Impfungen erhalten. Bei Mumps war die Impfquote mit 88,7 Prozent beinahe identisch. Mit Ausnahme von Sachsen erfolgte bundesweit praktisch auch kein Nachimpfen gegen beide Krankheiten.
Für die Barmer sind die bislang ermittelten Impfquoten damit zu hoch. Denn bei den Schuleingangsuntersuchungen würden nur die Kinder berücksichtigt, welche einen Impfpass vorweisen könnten. Das führe zu höheren, unrealistischen Werten.
Zwischen den einzelnen Bundesländern gibt es teilweise deutliche Unterschiede bei den Impfquoten. So waren 2017 in Bayern 5,3 Prozent der Zweijährigen überhaupt nicht geimpft, in Brandenburg nur 2,2 Prozent. Bei den Sechsjährigen traf dies in Bayern auf 3,5 Prozent der Kinder zu, in Brandenburg auf lediglich 1,2 Prozent.
Ausgaben für Arzneimittel steigen um über sieben Prozent
Bei den Ausgaben für Arzneimittel hat die Barmer eine Steigerung um 7,55 Prozent pro Versichertem ermittelt – im Vorjahr lag die Steigerung noch bei vier Prozent. Der Kostenanstieg hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt.Im Schnitt gab die Kasse im vergangenen Jahr für jeden Versicherten 689 Euro an Arzneimitteln aus.
Weitere Nachrichten zum Thema Gesetzliche Krankenversicherung
Nachdem vor einigen Wochen der Finanzierungsentwurf der Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für Kritik sorgte, stellt der Dachverband der Betriebskassen (BKK) nun erste Schätzungen für den Zusatzbeitrag im Jahr 2025 vor: Die Kassen erwarten den bislang höchsten Anstieg des Beitrags.
25.3.2024
Finanzierung der großen Krankenhausreform - Krankenkassen warnen vor Erhöhung der Zusatzbeiträge
Die geplante Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) soll das Kliniksterben verhindern und die Versorgungsqualität verbessern. Für die Pläne zur Finanzierung der Reform erntet der Bundesgesundheitsminister nun Kritik aus dem Lager der Krankenkassen.
13.10.2023
Mehrkosten für gesetzlich Krankenversicherte: Der Zusatzbeitrag zur Krankenkasse soll 2024 steigen
Aus der Prognose des GKV-Schätzerkreises ergibt sich ein finanzieller Mehrbedarf der gesetzlichen Krankenkassen, der rein rechnerisch eine Erhebung des durchschnittlichen Zusatzbeitrages um 0,1 Prozentpunkte von aktuell 1,6 Prozent (2023) auf 1,7 Prozent für das Jahr 2024 notwendig macht.
Versicherungen
-
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Haftpflichtversicherung
- Hundehaftpflicht
- Pferdehaftpflicht
- Rechtsschutzversicherung
- Hausratversicherung
- Wohngebäudeversicherung
- Risikolebensversicherung
- Unfallversicherung
- Private Krankenversicherung
- Krankenzusatzversicherung
- Gesetzliche Krankenversicherung
- Private Rentenversicherung
- Pflegeversicherung
- Mopedversicherung