- Rotaviren
- Tetanus *
- Diphtherie *
- Keuchhusten (Pertussis) *
- Haemophilus influenzae Typ b *
- Kinderlähmung (Poliomyelitis) *
- Hepatitis B *
- Pneumokokken
- Meningokokken C
Das Wichtigste zusammengefasst
- Vorsorgeuntersuchungen gibt es sowohl für Erwachsene als auch für Kinder und Jugendliche.
- Ob eine Vorsorgeuntersuchung von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden kann, hängt davon ab, ob sie für das Alter des Patienten empfohlen ist.
- In manchen Krankenkassen wird die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen durch Sach- oder Bargeldprämien belohnt.
- Viele Krankenkassen bieten ihren Versicherten zusätzlich zu den gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen auch weitere Früherkennungsmaßnahmen kostenlos an.
- Durch einen Wechsel Ihrer Krankenkasse können Sie sich häufig bessere Zusatzleistungen im Bereich der Vorsorgeuntersuchungen sichern.
Dieser Inhalt wird regelmäßig geprüft von:
Viola Mantei, CHECK24-Expertin für gesetzliche Krankenversicherungen
Artikel zuletzt überarbeitet am 16.11.2023
Inhaltsverzeichnis
Sind Vorsorgeuntersuchungen sinnvoll?
In der Regel kann gesagt werden, dass die Heilungschance einer Erkrankung umso höher liegt, je früher sie diagnostiziert wird. Somit können Vorsorgeuntersuchungen meist zu einer erhöhten Heilungschance führen und außerdem dabei helfen, Gewissheit über die eigene körperliche Gesundheit zu erlangen.
Die Vorsorgeuntersuchungen beschränken sich dabei nicht nur auf Erwachsene. Schon kurz nach der Geburt sowie in den ersten Lebensmonaten und -jahren sollten Eltern ihre Kinder im Rahmen der sogenannten U-Untersuchungen regelmäßig untersuchen lassen. Dadurch können eventuelle Fehlstellungen, körperliche Einschränkungen oder andere Problematiken schnellstmöglich erkannt werden, sodass sich das Kind gesund entwickeln kann.
Auch Zahnprobleme können durch regelmäßige Kontrollen möglichst früh erkannt werden, bevor daraus schwerwiegendere Probleme entstehen, deren Behandlung aufwendiger und kostspieliger ausfallen würde.
Nur wenige Nutzen das Angebot
Obwohl Vorsorgeuntersuchungen fast ausschließlich Vorteile mit sich bringen, nehmen nur wenige Bürger das Angebot wahr. So nutzten 2019 nur etwa 12 % der Männer eine Vorsorgeuntersuchung auf Prostatakrebs. Mit etwa 40 % lassen sich Frauen deutlich häufiger auf Brust- und Gebärmutterhalskrebs untersuchen (Quelle: BARMER Krankenversicherung).
Vorsorgeuntersuchungen für Frauen
Für Frauen werden die folgenden Vorsorgeuntersuchungen von den Krankenkassen übernommen:
-
Ab 18 Jahren
Halbjährliche Kontrolle beim Zahnarzt -
Zwischen 18 und 35 Jahren
Einmaliger, allgemeiner Gesundheits-Check-Up (ab 35 alle drei Jahre) -
Von 20 bis 34 Jahren
Jährlicher Gewebeabstrich (PAP-Abstrich) und Untersuchung auf Zellveränderung (Gebärmutterhalskrebs) -
Bis einschließlich 25 Jahre
Jährliche Untersuchung auf Chlamydien -
Ab 30 Jahren
Jährliche Brust- und Hautuntersuchung zur Krebsvorsorge -
Ab 35 Jahren
- Alle zwei Jahre Hautkrebs-Screening
- Alle drei Jahre allgemeiner Gesundheits-Check-Up
- Einmaliges Screening auf Hepatitis B und C
- Bis 65 Jahre: alle drei Jahre Kombinationsuntersuchung aus einem zytologischen Abstrich des Muttermunds und einem HPV-Test (Test auf genitale Infektionen mit Humanen Papillomviren)
-
Von 50 bis 54 Jahren
Jährliche Untersuchung auf Blut im Stuhl zur Darmkrebsvorsorge -
Zwischen 50 und 69 Jahren
Alle zwei Jahre Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs -
Ab 55 Jahren
Auf Wunsch kann die jährliche Probe auf Blut im Stuhl durch zwei Darmspiegelungen ersetzt werden, die mindestens 10 Jahre auseinander liegen müssen
Schwangerschaftsuntersuchungen
Frauen erhalten während und nach einer Schwangerschaft zusätzlich Ultraschall- und Blutuntersuchungen sowie medizinisch relevante Beratungen von ihrer Krankenkasse bezahlt.
Vorsorgeuntersuchungen für Männer
Für Männer sind die folgenden Vorsorgeuntersuchungen mit dem jeweiligen Alter gesetzlich versichert:
-
Ab 18 Jahren
Halbjährliche Kontrolle beim Zahnarzt -
Zwischen 18 und 35 Jahren
Einmaliger, allgemeiner Gesundheits-Check-Up (ab 35 alle drei Jahre) -
Ab 35 Jahren
- Alle zwei Jahre Hautkrebs-Screening
- Alle drei Jahre allgemeiner Gesundheits-Check-Up
- Einmaliges Screening auf Hepatitis B und C
-
Ab 45 Jahren
Jährliche Untersuchung der Geschlechtsteile und Prostata zur Krebsvorsorge -
Ab 50 Jahren
Jährliche Untersuchung auf Blut im Stuhl zwischen 50 und 54 Jahren
ODER
zwei Darmspiegelungen, die mindestens 10 Jahre auseinander liegen -
Ab 65 Jahren
Einmalige Ultraschalluntersuchung zur Erkennung von Aneurysmen der Bauchschlagader
Vorsorgeuntersuchungen für Kinder & Jugendliche
Besonders in den ersten Lebenswochen und -jahren ist für Kinder eine Vielzahl an Untersuchungen vorgesehen, die vom medizinischen Personal im Kinderuntersuchungsheft festgehalten werden.
Dabei wird überprüft, ob bei den Kindern Erkrankungen, Beeinträchtigungen oder Auffälligkeiten vorliegen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass sich die Kinder ungehindert und gesund entwickeln können.
Es handelt es sich dabei um die U-Untersuchungen U1 bis U9 (einschließlich U7a), deren Kostenübernahme gesetzlich geregelt ist. Durch diese 10 Untersuchungen wird ihr Kind bis zum 6. Lebensjahr regelmäßig untersucht und seine Entwicklung begleitet.
Daneben wird die erste von zwei Jugenduntersuchungen (J1) von den Krankenkassen bezahlt, die im Alter von 12 bis 14 Jahren einmalig durchgeführt wird. In dieser findet zunächst ein Anamnesegespräch statt. Anschließend beurteilt der Arzt den körperlichen Entwicklungsstand.
Manche Krankenkassen übernehmen außerdem zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und Jugendliche. So sollen die U-Untersuchungen U10 und U11 die große Lücke zwischen der U9 und der J1 schließen. Ziel der U10 und U11 ist, die Kinder hinsichtlich motorischer Probleme sowie Verhaltensauffälligkeiten (z.B. ADHS) zu untersuchen, da sich diese häufig erst nach der Einschulung zeigen.
Außerdem übernehmen manche Kassen die Kosten für eine zweite Jugenduntersuchung (J2).
Termine einhalten
Sollten Sie eine U-Untersuchung Ihres Kindes nicht im vorgegebenen Zeitraum durchführen lassen, müssen Sie diese eventuell selbst bezahlen. Versuchen Sie daher möglichst die vorgegebenen Zeiträume für die jeweiligen Untersuchungen einzuhalten.
Im Kinder- und Jugendalter gibt es bezüglich der Gesundheitsvorsorge keine Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen. So ist beispielsweise die HPV-Impfung, die vor allem zur Vorsorge gegen Gebärmutterhalskrebs bekannt ist, ebenso für Jungen empfohlen.
Grund dafür ist, dass eine HPV-Infektion auch bei Jungen zu gesundheitlichen Problemen bis hin zu Krebs führen kann. Daher wird die Impfung für Mädchen und Jungen zwischen dem 9. und 18. Geburtstag durch die Krankenkasse übernommen. Manche Kassen bieten die Impfung auch später noch kostenfrei an. Wer sie hingegen selbst bezahlen muss, sollte mit Kosten von knapp 500 € rechnen.
Neben der HPV-Impfung sind weitere Impfungen als Leistung der gesetzlichen Krankenkasse enthalten. Während manche Impfungen im Zuge der U-Untersuchungen bereits im Kindesalter durchgeführt werden, sind andere beispielsweise erst ab 60 Jahren gesetzlich abgesichert.
Die wichtigsten Impfungen
Neben den Vorsorgeuntersuchungen sind auch Impfungen ein wichtiger Teil der Gesundheitsvorsorge. Grundsätzlich kommt die GKV für alle Impfungen auf, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen werden.
Dabei handelt es sich um Impfungen gegen:
- Masern
- Mumps
- Röteln
- Windpocken (Varizellen)
- HPV (Humane Papillomviren), z.B. Gebärmutterhalskrebs
- Herpes zoster
- Grippe (Influenza)
- COVID 19
- FSME für Menschen mit Wohnort oder regelmäßigem Aufenthaltsort in FSME-Risikogebieten
* Teil der sogenannten Sechsfachimpfung
Zu welchem Zeitpunkt die einzelnen Impfungen empfohlen werden, entnehmen Sie dem Impfkalender der STIKO. Falls Sie nicht über den empfohlenen Impfschutz verfügen sollten, wird empfohlen diese schnellstmöglich nachzuholen. Wenden Sie sich dafür an Ihren Hausarzt.
Viele Krankenkassen bieten ihren Versicherten erweiterten Impfschutz an. So werden manche Impfungen früher übernommen als von der STIKO empfohlen und / oder Reiseimpfungen bezahlt, obwohl diese nicht zu den allgemeinen Empfehlungen der STIKO zählen.
Bonusprogramme der Krankenkassen
Viele Krankenkassen möchten ihre Versicherten dazu bewegen an Vorsorgeuntersuchungen teilzunehmen, indem sie verschiedene Bonusprogramme anbieten. Grund dafür ist, dass die Krankenkassen durch die Früherkennung potenziell geringere Behandlungskosten tragen müssen als bei einer ausgebrochenen Krankheit.
So bieten die Krankenkassen ihren Mitgliedern beispielsweise Sach- oder Bargeldprämien für die regelmäßige Durchführung von Untersuchungen, die der Gesundheitsvorsorge dienen.
Welche Untersuchungen dabei im Bonusprogramm enthalten sind, ist abhängig von Ihrer Krankenkasse. Über das Bonusprogramm können Sie sich bei Ihrer Krankenkasse erkundigen.
Bonusheft für Zähne
Wer ein lückenloses Bonusheft führt und in den letzten 5 Jahren jährlich einen Kontrolltermin beim Zahnarzt wahrgenommen hat, erhöht seinen Zuschuss der GKV für Zahnbehandlungen um 10 %. Ab 10 Jahren lückenloser Führung steigt der Bonus auf 15 %.
Häufige Fragen
-
Welche Vorsorgeuntersuchungen sind am wichtigsten?
Alle Vorsorgeuntersuchungen dienen der Früherkennung von Problemen und sind für die jeweiligen Altersgruppen grundsätzlich sinnvoll.
So sollten Eltern unbedingt darauf achten die U-Untersuchungen ihrer Kinder wahrzunehmen, da der Arzt Probleme erkennen kann, die die gesunde Weiterentwicklung Ihres Kindes beeinträchtigen würden.
Jugendliche sollten mindestens die J1-Untersuchung nutzen, um sicher zu stellen, dass sich ihr Körper entsprechend ihres Alters entwickelt.
Für Erwachsene, Frauen wie Männer, sind besonders die Untersuchungen zur Krebsvorsorge wichtig.
Entsprechende Kontrolltermine sollten Sie möglichst immer wahrnehmen, da eine frühe Erkennung der Krankheit die Heilungschance erhöht.
-
Warum nutzen so wenige Leute die Möglichkeit sich untersuchen zu lassen?
Häufig genannte Gründe für den Verzicht auf Vorsorgeuntersuchungen sind:
- Fehlende Zeit
- Unwohlsein beim Gedanken an die Untersuchung
- Überzeugung gesund zu sein
- Angst vor Diagnosen
-
Kann ich auch Untersuchungen durchführen lassen, die die Krankenkasse nicht übernimmt?
Kommt Ihre Krankenkasse nicht für eine Untersuchung auf, können Sie diese auf Wunsch dennoch durchführen lassen, die Kosten müssen Sie allerdings vollständig selbst tragen. Je nach Untersuchung können die Kosten bei mehreren Hundert Euro liegen. In der Regel sind die von der Krankenkasse übernommenen Vorsorgeuntersuchungen ausreichend.
-
Gibt es Vorsorgeuntersuchungen, die von der GKV nicht übernommen werden?
Ja, neben den von der GKV übernommenen Vorsorgeuntersuchungen existieren auch weitere Früherkennungsmaßnahmen, die normalerweise nicht von der GKV übernommen werden. Sie werden IGeL-Leistungen (individuelle Gesundheitsleistungen) genannt und müssen in der Regel von den Versicherten selbst bezahlt werden.
Grund dafür ist, dass die gesetzlichen Krankenkassen nur Leistungen anbieten dürfen, die ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sind. In der Regel trifft dies auf IGeL-Leistungen allerdings nicht zu. Bei einem begründeten Krankheitsverdacht ist es jedoch möglich, dass eine notwendige IGeL-Leistung von Ihrer GKV übernommen wird.
Teilweise bieten Krankenkassen ihren Versicherten auch vereinzelte IGeL-Leistungen an, um dadurch attraktiver zu sein.
Durch einen Vergleich unter den Krankenkassen können sich gesetzlich Versicherte häufig höhere Leistungen für Vorsorgeuntersuchungen sichern.
-
Können Vorsorgeuntersuchungen auch Nachteile haben?
Obwohl Vorsorgeuntersuchungen dazu dienen, Probleme frühzeitig zu erkennen und dadurch die Heilungschancen zu verbessern, können manche Vorsorgeuntersuchungen in Einzelfällen auch mit Nachteilen verbunden sein. Mögliche Nachteile von Vorsorgeuntersuchungen könnten sein:
- Eine Krankheit könnte entdeckt werden, die nach heutigem Stand der Forschung nicht vollständig geheilt werden kann und dieser Befund könnte sich negativ auf Ihre Psyche auswirken.
- Es könnte zu einem fehlerhaften Befund kommen, der möglichweise unnötige Behandlungen verursacht.
- Einzelne Vorsorgeuntersuchung – wie viele andere medizinische Eingriffe – könnten mit einem individuellen Verletzungsrisiko verbunden sein.
Dennoch sollten Sie sich nicht von den möglichen Nachteilen abschrecken lassen. Die Vorteile überwiegen deutlich die möglicherweise auftretenden Nachteile
-
Kann ich mich auch selbst auf bestimmte Krankheiten untersuchen?
In der Tat können Sie einige wenige Tests für zusätzliche Sicherheit auch selbst durchführen. Ärzte raten sogar dazu beispielsweise Brust und Hoden regelmäßig eigenständig abzutasten, um eventuelle Verhärtungen oder Veränderungen früh zu erkennen. Wie genau die Selbstuntersuchung durchzuführen ist, erfahren Sie bei Ihrem Hausarzt oder online. So informiert unter anderem die Deutsche Krebsgesellschaft auf der eigenen Website über die Selbstuntersuchung der Brust bei Frauen und der Hoden bei Männern.
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