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13.09.2019 | 12:10 | skl

Nach EZB-Zinssenkung Wo Sparer noch Zinsen für ihr Geld bekommen

Sparerindex September 2019
Nach der jüngsten EZB-Zinssenkung ist klar: Für Sparer bleibt es schwer, eine reale Rendite zu erzielen.

Die Zinsen aufs Tages- oder Festgeld dürften nach dem EZB-Entscheid, den Einlagezins zu senken, weiter fallen. Wer sich jetzt aktiv um sein Geld kümmert, der kann seine Ersparnisse trotzdem noch vor der Inflation schützen.

Keine Aussicht auf steigende Zinsen – die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag auf Ihrer Ratssitzung beschlossen, den Einlagezins von -0,4 Prozent auf -0,5 Prozent zu senken. Das hat Folgen für Sparer, denn die Entscheidung wirkt sich auch auf die Tages- und Festgeldzinsen hiesiger Banken aus.

Zwar bringt der ebenfalls von der EZB beschlossene Staffelzins etwas Entlastung, dennoch müssen sich die Banken über kurz oder lang wohl Gedanken über Ausgaben und Einnahmen machen also etwa die Zinsen auf Tages- und Festgeldprodukte nach unten schrauben. Für Banken hätte das den Nebeneffekt, dass Sparer durch niedrigere Zinsen abgeschreckt würden, was die Menge der bei einer Bank angelegten Ersparnisse im Zaum halten würde – und damit auch die Zinszahlungen der Bank an die EZB. Sparer müssen sich wohl auf weiter sinkende Zinsen einstellen.

Sparer sollten jetzt die aktuellen Zinsen nutzen

Im geldpolitischen Ausblick der EZB vom Dezember letzten Jahres, einer Art Prognose der obersten Euro-Währungshüter, verkündete EZB-Präsident Mario Draghi, dass die Zinsen mindestens bis Ende Sommer 2019 auf dem damaligen Niveau verbleiben, womit er eine Zinsanhebung bis zu diesem Zeitpunkt quasi ausgeschlossen hatte. Im Juni dieses Jahres beschlossen die EZB-Ratsmitglieder im litauischen Vilnius dann, dass die Leitzinsen nicht vor Mitte 2020 erhöht würden. Im aktuellen geldpolitischen Ausblick sprechen die Zentralbanker dagegen davon, dass die Zinsen so lange auf dem gegenwärtigen Niveau bleiben werden, bis die Inflation nachhaltig knapp unter zwei Prozent liegt. Ein Zeitpunkt wird nicht genannt. Für Sparer heißt das: Die Zinsen werden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch langfristig niedrig bleiben oder sogar weiter sinken.

Daher sollten Sparer jetzt schnell sein und sich die gegenwärtigen Zinsen sichern – und das ruhig für mehrere Jahre. Gerade mit einer Festgeldanlage können Sparer die drohende Phase noch niedriger Zinsen bequem überstehen. Das beste Festgeldangebot im CHECK24 Festgeldvergleich bietet derzeit die Aegean Baltic Bank aus Griechenland mit einem effektiven Jahreszins von 1,22 Prozent für eine Anlagedauer von einem Jahr. Wer seine Ersparnisse für zwei Jahre fest anlegt, erhält gar einen effektiven Jahreszins von 1,47 Prozent. Bei fünfjährigem Festgeld ist derzeit ein jährlicher Effektivzins von bis zu 1,88 Prozent möglich. Würde die aktuelle Inflation von 1,4 Prozent über diesen Zeitraum bestehen bleiben, würden die angelegten Ersparnisse dank der höheren Verzinsung noch nicht mal an Wert verlieren – im Gegenteil: Mit dem Bonus, den sich Sparer über CHECK24 sichern können, in den Zins eingerechnet, ist selbst nach Inflationsabzug ein Gewinn möglich.
 
Die aktuell besten Festgeldangebote aus dem CHECK24 Festgeldvergleich
Bank Zins eff. p.a. Laufzeit Bonus Beispiel: Zins eff. inkl. Bonus**
Aegean Baltic Bank 1,22 % 1 Jahr Bis zu 100 €* 1,47 % (25 € Bonus)
Rietumu Bank 1,47 % 2 Jahre Bis zu 100 €* 1,59 % (25 € Bonus)
Rietumu Bank 1,88 % 5 Jahre Bis zu 100 €* 1,92 % (25 € Bonus)
*Neukundenbonus über 10 € für einen Anlagebetrag von 5.000 € bis 9.999 €, 25 € für einen Anlagebetrag von 10.000 € bis 49.999 €, 50 € für einen Anlagebetrag von 50.000 € bis 79.999 € und 100 € für einen Anlagebetrag ab 80.000 €, bei einer erstmaligen Anlage über das CHECK24 Anlagekonto – detaillierte Bonusbedingungen siehe CHECK24 Festgeldvergleich.
** Annahme: Erstmalige Anlage in Höhe von 10.000 € über das CHECK24 Anlagekonto.
In der Übersicht werden keine Angebote berücksichtigt, die ausschließlich Kunden von CHECK24 abschließen können.

                                       

Wer trotz der aktuellen Zinslage flexibel bleiben will, kann einen kleineren Teil seiner Ersparnisse nebenher auf einem Tagesgeldkonto deponieren. Damit haben Sparer jederzeit Zugriff auf ihr Erspartes. Die Nachteile liegen aber auf der Hand: So sind die Zinsen aufs Tagesgeld zum einen niedriger als die aufs Festgeld. Zum anderen kann sich die – meist variable – Verzinsung praktisch jederzeit ändern. Wer sich mit Tagesgeld gegen sinkende Zinsen wappnen will, der kommt also nicht umhin, die Zinsen im Blick zu behalten und regelmäßig zu wechseln.

Selbst mit dem bestverzinsten Tagesgeld ist ein voller Inflationsausgleich, wie er sich mit Festgeld erzielen lässt, zwar nicht möglich – immerhin aber lässt sich die Inflation damit teilweise ausgleichen, wie ein Blick auf den Sparerindex von CHECK24 zeigt, welcher jeden Monat die beste zu erzielende reale Rendite aus dem CHECK24 Tagesgeldvergleich ermittelt, indem er das bestverzinste Tagesgeldkonto der Inflation gegenüberstellt. Demnach lag der Bestzins im August bei 0,60 Prozent. Abzüglich der Inflation von 1,4 Prozent ergab sich im August damit eine maximale Rendite von -0,80 Prozent pro Jahr. Aktuell können sich Sparer über den CHECK24 Tagesgeldvergleich sogar höhere Zinsen sichern als noch im August – und, mögliche Boni eingerechnet, die aktuelle Inflation zu guten zwei Dritteln ausgleichen.
 
Die aktuell besten Tagesgeldangebote aus dem CHECK24 Tagesgeldvergleich
Bank Zins p.a. Zinsgarantie Zinsgutschrift Bonus Beispiel: Zins eff. inkl. Bonus**
Aegean Baltic Bank 0,65 % Variabler Zinssatz zweiwöchentlich Bis zu 100 €* 0,91 % (25 € Bonus)
Ferratum Bank 0,60 % 6 Monate jährlich Bis zu 100 €*** 0,90 % (30 € Bonus)
Alpha Bank 0,50 % Variabler Zinssatz jährlich Bis zu 100 €* 0,75 % (25 € Bonus)
*Neukundenbonus über 10 € für einen Anlagebetrag von 5.000 € bis 9.999 €, 25 € für einen Anlagebetrag von 10.000 € bis 49.999 €, 50 € für einen Anlagebetrag von 50.000 € bis 79.999 € und 100 € für einen Anlagebetrag ab 80.000 €, bei einer erstmaligen Anlage über das CHECK24 Anlagekonto – detaillierte Bonusbedingungen siehe CHECK24 Tagesgeldvergleich.
**Annahme erstmalige Anlage in Höhe von 30.000 € bei einer Anlagedauer von 120 Tagen über das CHECK24 Anlagekonto.
*** Neukundenbonus über 10 € je volle 10.000 € Anlagebetrag

                                           

Mit der richtigen Strategie dauerhaft die besten Zinsen sichern

In Zeiten niedriger Zinsen müssen Sparer umdenken. Sparen bedeutet jetzt, sich aktiv mit seiner Geldanlage auseinanderzusetzen und nicht wie früher, dass Geld einfach auf dem Sparbuch liegen zu lassen und zuzusehen, wie es sich vermehrt. Wer das verinnerlicht, der kann auch in mit einer risikolosen Anlageform wie etwa Tages- oder Festgeld dafür sorgen, dass seine Ersparnisse nicht von der Inflation aufgefressen werden.

Aktiv auseinandersetzen bedeutet etwa beim Tagesgeld: Regelmäßig über die aktuellen Tagesgeldzinsen informieren und verschiedene Tagesgeldangebote miteinander vergleichen. Dadurch, dass sich der auf einem Tagesgeldkonto angelegte Betrag kurzfristig komplett umbuchen lässt, können Sparer Tagesgeldhopping betreiben. Mit dieser Anlagestrategie ziehen sie ihre Ersparnisse stets von bestverzinstem Konto zu bestverzinsten Konto um und dämmen so längerfristig den Wertverlust Ihres Geldes ein.

Was nach viel Aufwand klingt, bedarf eigentlich nur weniger Minuten. Dank des CHECK24 Anlagekontos, lassen sich Ersparnisse bequem zum nächsten Tagesgeldkonto transferieren, ohne dass jedes Mal ein neues Konto eröffnet werden muss. Einen Überblick darüber, wo es in Europa die besten Zinsen gibt, liefert das CHECK24 Geldanlagecenter.

Tipp: Mit dem Sparerindex kommen die Informationen über die besten Tagesgeldzinsen jeden Monat bequem ins E-Mail-Postfach geflattert. Eine formlose E-Mail an sparerindex@check24.de genügt um ihn zu abonnieren. Mit dem CHECK24 Zinsticker sind Sparer obendrein stets über aktuelle Zinsänderungen informiert.

Warum die EZB die Zinsen senkt

Die geldpolitischen Maßnahmen der EZB dienen dazu, die Inflation in Europa anzukurbeln. Für die Zentralbank ist bei einer Inflation von knapp unter zwei Prozent Preisstabilität erreicht. Seit Jahren aber dümpelt die Inflation in Europa zwischen einem und zwei Prozent herum, je nach aktuellem Ölpreis, dessen Preissprünge und –rückgänge sich erheblich auf die Teuerungsrate auswirken.

Dadurch, dass die EZB den Leitzins im März 2016 auf null Prozent gesenkt hat, können sich die Geschäftsbanken Geld praktisch zum Nulltarif bei der EZB leihen. Das soll wiederum die Kreditvergabe ankurbeln. Denn die Banken geben diesen Vorteil durch niedrige Zinsen für Kredite an die Verbraucher weiter, wodurch die Kreditvergabe ansteigt. Mehr Kredite bedeuten mehr Konsum, der wiederum zu steigenden Preisen und somit zu einer steigenden Inflation beitragen soll, so die Hoffnung der EZB-Ökonomen.

Der negative Einlagezins soll ebenfalls die Kreditvergabe stärken. Weil die Geschäftsbanken so Zinsen für bei der EZB geparktes Geld zahlen müssen, senken sie unter anderem die Zinsen für Tages- und Festgeldanlagen. Da Sparen bei sehr niedrigen Zinsen für manche Verbraucher unattraktiv wirkt, soll so ebenfalls der Konsum angeregt werden.

In der Praxis konnten die bisherigen Maßnahmen der EZB jedoch noch nicht spürbar zu einer höheren Inflation oder gar zur Erreichung des Inflationsziels von knapp unter zwei Prozent beitragen.

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