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Dank niedriger Inflation
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Realzins beim Tagesgeld steigt

München, 22.02.2019 | 14:29 | skl

Realzins so hoch wie seiteinem Jahr nicht mehr. Tagesgeld kann den Wertverlust durch die Inflation fast ausgleichen. Doch ein Dilemma bleibt für Sparer.

Grafik Sparerindex Februar 2019
Ist die Talsohle durchschritten? Dank sinkender Inflation konnten Sparer zuletzt mehr Rendite erzielen.
Deutsche Sparer leiden doppelt: Zum einen bekommen Sie in der Niedrigzinsphase wenig bis gar keine Zinsen auf ihr Erspartes, zum anderen lag die Inflation in den letzten Monaten deutlich über den Zinsen, die Banken ihren Kunden aufs Tagesgeld- oder aufs Girokonto zahlen. Der Realzins lag deutlich im negativen Bereich, weshalb die Ersparnisse der Sparer an Wert verloren haben. Im September letzten Jahres lag der bisherige Tiefpunkt bei einem negativen Realzins von -1,62 Prozent, die Sparer im besten Falle über den CHECK24 Tagesgeldvergleich erhalten konnten. Seitdem ist die Inflation immer mehr gesunken, der Realzins immer mehr gestiegen.

Inflation und Sparzins nähern sich an

Im Januar lag die Inflation in Deutschland bei 1,4 Prozent. Das beste Tagesgeldangebot aus dem CHECK24 Tagesgeldvergleich fanden Sparer bei der ING, die ihren Kunden einen effektiven Jahreszins von 1,0 Prozent aufs Tagesgeld für vier Monate garantiert. Der Sparerindex von CHECK24, der Monat für Monat die Inflation dem bestverzinsten Tagesgeldangebot aus dem CHECK24 Tagesgeldvergleich gegenüberstellt, ermittelte für den Januar einen Wert von -0,4 Prozent. Das ist der beste Wert seit Februar letzten Jahres. Zwar ist der Realzins mit -0,4 Prozent immer noch negativ, doch Sparer können die inflationsbedingten Wertverluste dank Tagesgeld auf ein Minimum reduzieren.

Das Sparer-Dilemma

Die niedrige Inflation wird jedoch an anderer Stelle zum Problem für Sparer. Denn bleibt die Inflation niedrig, oder sinkt sie gar noch mehr, würde für die Europäische Zentralbank weiterhin kein Grund bestehen, die Leitzinsen anzuheben. Seit März 2016 liegt der wichtigste Leitzins, der sogenannte Hauptrefinanzierungszinssatz, 0,0 Prozent. Diesen Zins zahlen Banken, wenn sie sich bei der Zentralbank Geld leihen. Die Hoffnung, die bei Sparern im letzten Herbst aufkeimte, als EZB-Präsident Mario Draghi in Aussicht stellte, die Leitzinsen im Herbst 2019 zu erhöhen, wird durch die aktuellen Inflationsdaten wieder zunichte gemacht. So lange sich die Teuerungsrate nicht nachhaltig dem von der EZB anvisierten Preisstabilitätsziel von knapp unter zwei Prozent nähert, gibt es keine Aussichten auf Zinssteigerungen. Die Banken werden die Zinsen fürs Tagesgeld also vorerst wohl nicht erhöhen.

Sollen Sparer hierzulande also nun hoffen, dass die Inflation weiter sinkt, um dann einen positiven Realzins zu erhalten, oder sollen Sie hoffen, dass die Inflation steigt, damit die EZB die Zinsen anhebt und der Realzins auf diese Weise positiv wird? Solange der Realzins nur aufgrund der geringen Inflation steigt, ist Sparern wohl nur kurzfristig geholfen. Denn damit irgendwann einmal wieder die Zinsen erhöht werden, müsste die Inflation zuvor steigen und sich dem Preisstabilitätsziel annähern. Geschieht das, würde der Realzins erneut ein tiefes Tal durchschreiten müssen, bevor er wieder positiv würde.

Durch Tagesgeldhopping Realzins verbessern

Sparern, bleibt nur eins: So gut es eben geht die inflationsbedingten Wertverluste ausgleichen. Wer auf Sicherheit und Flexibilität setzt, kommt dabei um Tagesgeld nicht herum. Mit ein wenig Aufwand klappt das auch verhältnismäßig gut. Viele Banken bieten Ihren Kunden eine Zinsgarantie für einen bestimmten Zeitraum an, danach zahlen sie oft weniger Zinsen auf das Ersparte. Die ING etwa zahlt nach den 1,00 Prozent Zinsen in den ersten vier Monaten nur noch 0,01 Prozent aufs Tagesgeld. Läuft die Zinsgarantie aus, sollten Sparer zu einem anderen Tagesgeldangebot bei einer anderen Bank wechseln und sich dort die Zinsgarantie für einen gewissen Zeitraum sichern. Durch dieses sogenannte Tagesgeldhopping können Sparer der Inflation auf Dauer ein Schnippchen schlagen. Die maltesische Ferratum Bank bietet ihren Kunden für sechs Monate einen Jahreszins von 0,60 Prozent. Bei der Hamburg Commercial Bank erhalten Sparer 0,52 Prozent p.a. (ab dem 15.03. nur noch 0,50 Prozent p.a.)

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Die aktuell besten Tagesgeldzinsen bei CHECK24 im Überblick
Bank Zinsen (p.a.) Zinsgarantie bis zu Zinsgutschrift Max. Anlagebetrag
ING 1,00 % 4 Monate jährlich 50.000 €
Ferratum Bank 0,60 % 6 Monate jährlich 100.000 €
Hamburg Commercial Bank 0,52 %* - zweiwöchentlich 100.000 €
* ab 15.03. 0,50 % p.a. 

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