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21.04.2017 | 15:37 | rkr

Immer digitaler statt immer mehr Jeder vierte Kredit wird übers Internet beantragt

Online-Kredite
Jeder vierte Kredit wird mittlerweile im Internet abgeschlossen.

Trotz historisch niedriger Zinsen leihen sich Privatleute heute kaum mehr Geld als früher. Statt in einer Filiale nehmen sie aber immer mehr Kredite online auf. Viele wenden sich dabei an einen Kreditspezialisten statt an die Hausbank.

Die Kreditzinsen sind auf einem historischen Tiefststand angekommen. Das zeigt sich beispielsweise bei der beliebtesten Kreditform, dem Autokredit. Die Zinsen sind hier in den letzten fünf Jahren um beinahe die Hälfte gesunken. Doch lassen sich die Verbraucher deswegen zu mehr Konsum auf Pump verleiten? Die Antwort darauf findet sich in den neuesten Zahlen des Bankenfachverbands zum Kreditjahr 2016 – und lautet Nein. 231,2 Milliarden Euro schuldeten Privatpersonen im vergangenen Jahr den Kreditinstituten, Baufinanzierungen ausgenommen. Diese Zahl bleibt damit seit über zehn Jahren praktisch unverändert. Im Mittel sei sie pro Jahr um 0,1 Prozent gewachsen.

Da verwundert es wenig, dass die Darlehen in aller Regel auch problemlos bedient werden: Rund 98 Prozent würden ordnungsgemäß zurückgezahlt, so der Verband. Trotzdem hat sich für die Kreditnehmer in der Zeit einiges geändert. Die klassische Hausbank ist für viele nicht mehr der erste Ansprechpartner, wenn es um ein Darlehen geht, sondern spezialisierte Kreditbanken.

Knapp die Hälfte der Kredite wird mittlerweile über solche Kreditspezialisten abgeschlossen, die vom Bankenfachverband vertreten werden. Vor zehn Jahren war es gerade mal ein Viertel. Außerdem wird mittlerweile etwa jeder vierte Kredit über das Internet beantragt. So haben die im Bankenfachverband vertretenen Finanzierungsspezialisten letztes Jahr 12,2 Prozent mehr Geld an Privatpersonen verliehen. Davon wurde online sogar über ein Fünftel (22,9 Prozent) mehr Geld als Kredit vergeben.

 „Die Zeit ist reif für einen digitalen Kreditvertrag.“

Nach dem digitalen Kreditantrag muss aber der Vertag in der Regel immer noch ausgedruckt, unterzeichnet und zur Post gebracht werden. Das stehe im Widerspruch zur zunehmenden Digitalisierung, so Verbandschef Jan Wagner auf der Pressekonferenz des Verbands: „Die Zeit ist reif für einen digitalen Kreditvertrag“, sagte er. Dass der aber längst keine ferne Zukunftsmusik mehr ist, zeigt etwa das Vergleichsportal CHECK24. Hier können Kreditkunden bereits seit einigen Wochen Kredite komplett am Bildschirm abschließen.

Die Händlerfinanzierung, soweit sie im Ladengeschäft abgeschlossen wird, dürfte dagegen bald ein gutes Stück umständlicher werden. Grund dafür ist ein neues Bundesgesetz zur Bekämpfung von Steuertricks, das noch Ende des Monats verabschiedet werden soll. Demnach muss auch beim Abschluss eines Kreditvertrags künftig die Steuer-Identifikationsnummer angegeben werden. Beim Bankenfachverband trifft diese Maßnahme freilich auf wenig Verständnis. "Das im Ansatz sinnvolle Gesetz trifft die Falschen", so Verbandchef Wagner.
 

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