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12.10.2017 | 15:38 | nze

Eigene Bonität einschätzen und verbessern 3 Antworten auf die Frage "Wie kreditwürdig bin ich?"

Frau liest Informationen
Jeder hat einmal im Jahr Anspruch auf einen Auszug seiner Daten bei Auskunfteien wie der Schufa.

Damit eine Bank mir Geld leiht, muss meine Kreditwürdigkeit gut sein. Was beeinflusst eigentlich meine Bonität und was sollte ich tun, damit sie möglichst hoch ist?

Bevor sie mit uns Geschäfte eingehen, wollen viele Unternehmen wissen, mit welcher Wahrscheinlichkeit wir pünktlich zahlen – vom Mobilfunkanbieter bis zur Bank. Gerade wer einen Ratenkredit aufnehmen will, wird von der Bank unter die Lupe genommen, was seine Finanzen angeht. Unsere Kreditwürdigkeit entscheidet in dem Fall darüber, ob wir ein Darlehen erhalten und, bei Krediten mit bonitätsabhängigen Zinsen, zu welchem Zinssatz.

Was ist eigentlich Kreditwürdigkeit?

Um einzuschätzen, mit welcher Wahrscheinlichkeit ich meine Kreditraten regelmäßig und pünktlich bezahle, hat eine Bank mehrere Möglichkeiten. Bin ich dort bereits Kunde, kann sie sich einen Überblick verschaffen, ob ich mich in der Vergangenheit an Zahlungsvereinbarungen gehalten habe oder beispielsweise mehrfach den Rahmen meines Dispokredits überschritten habe. Eine weitere und sehr gängige Methode ist die Anfrage bei einer Auskunftei. Am bekanntesten ist die Schufa, aber auch Crif Bürgel, Boniversum und Infoscore gehören zu den wichtigen Auskunfteien in Deutschland.

Auch meine wirtschaftliche Lage spielt bei der Einschätzung eine Rolle. Eine entscheidende Frage lautet: Wie hoch und wie sicher ist mein Einkommen? Als Beamter gilt mein Verdienst als besonders sicher, deshalb habe ich es bei der Kreditvergabe oft leichter als andere. Als Selbständiger mit monatlich schwankenden Einnahmen dagegen muss ich in der Regel mehr Einkommensnachweise einreichen und bin von manchen Kreditangeboten von vornherein ausgeschlossen.

Eine einheitliche Währung, in der die Kreditwürdigkeit gemessen wird, gibt es nicht. Eine Bank kann dafür jeweils ihre eigenen Kriterien anlegen und sich aus den Angaben von Auskunfteien wie der Schufa und weiteren Informationen ihr eigenes Bild machen.

Wie messen Schufa & Co. meine Kreditwürdigkeit?

Wenn ich einen Kredit abschließe, holen Banken bei Auskunfteien nicht nur Daten über meine Kreditwürdigkeit ein, sie informieren diese auch über den neuen Kredit. Ähnlich machen es andere Unternehmen, mit denen ich im Alltag zu tun habe. Die Schufa speichert nach eigenen Angaben unter anderem Informationen über meine Bankkonten, Kreditkarten, Mobilfunkverträge und mein Zahlungsverhalten beim Onlineshopping.

Diese Daten vergleicht sie mit denen von Hunderttausenden weiterer Kreditnehmer und errechnet dabei einen Wert, den sogenannten Score. Er gibt an, mit welcher Wahrscheinlichkeit ich in Zukunft Rechnungen oder Kreditraten bezahle. Je höher der Score, desto eher gewährt mir die Bank in der Regel einen Kredit beziehungsweise desto günstiger fällt ein bonitätsabhängiger Kreditzins für mich aus.

Wie kann ich meine Kreditwürdigkeit verbessern?

Auskunfteien speichern entgegen verbreiteter Vorurteile nicht nur negative Informationen, also etwa über nicht oder zu spät bezahlte Rechnungen für Einkäufe übers Internet. Auch wenn ich zum Beispiel einen Kredit wie vorgesehen pünktlich in regelmäßigen Raten an die Bank zurückzahle, wird das bei der Schufa registriert. Ich habe also jedes Mal, wenn ich ein Geschäft abschließe, die Chance, meinen Score positiv zu beeinflussen. Die Schufa weist auf ihrer Website unter anderem auch darauf hin, dass die eigenen finanziellen Verpflichtungen in einem angemessenen Verhältnis zu Einkünften und Vermögen stehen sollten.

Die Auskunftei schreibt, dass ihr zu mehr als 90 Prozent der Personen, zu denen sie Daten gespeichert hat, nur positive Informationen vorliegen. Als negative Informationen wertet sie beispielsweise einen Kredit, den die Bank gekündigt hat oder Zahlungsausfälle wie beispielsweise vom Vermieter gemeldete Mietschulden. Um sicherzugehen, dass bei Auskunfteien keine falschen Informationen über mich gespeichert sind, habe ich Anspruch darauf, jedes Jahr einmal kostenlos eine Auskunft darüber zu erhalten. Sollten darin fehlerhafte Einträge stehen, muss die Auskunftei diese berichtigen oder entfernen. Schon das kann meinen Score verbessern, wenn zum Beispiel ein fälschlicherweise eingetragener Zahlungsausfall getilgt wird.

Auf den Unterschied zwischen Konditionsanfrage und Kreditanfrage achten
Schon wenn ich mich mit einem Kreditvergleich über Angebote verschiedener Banken informiere, kann ich darauf achten, mir nicht unnötig einen negativen Eintrag einzufangen. Ich muss dabei aufpassen, dass die Bank meine Anfrage nur als Anfrage „Kreditkonditionen (KK)“ wertet. Eine solche Konditionsanfrage beeinflusst meinen Score nicht. Wird dagegen eine „Anfrage Kredit (AK)“ übermittelt, kann das negativen Einfluss auf die Einschätzung meiner Bonität haben.
Entscheide ich mich nach dem Vergleich für die Kreditaufnahme bei einer Bank, kann es meine Kreditwürdigkeit verbessern, einen zweiten Kreditnehmer mit ins Boot zu nehmen. Nehme ich ein Darlehen zum Beispiel mit einem berufstätigen Verwandten auf, berücksichtigt die Bank bei der Bonitätsprüfung die Summe beider Einkommen. Der finanzielle Spielraum ist dann größer, beide Kreditnehmer zusammen können sich höhere Kreditsummen und monatliche Raten leisten.

Eine Grundlage für eine gute Kreditwürdigkeit ist auch, sich erst einmal einen Überblick über die eigenen Einnahmen und Ausgaben zu verschaffen, zum Beispiel mit einem Haushaltsbuch. Wenn ich weiß, wie viel mir am Monatsende übrig bleibt, ich unnötige Ausgaben identifiziere und abstelle, laufe ich weniger Gefahr, mein Konto zu überziehen oder fällige Rechnungen nicht bezahlen zu können.

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