Die Zinsen für Immobilienkredite und Baugeld sind aktuell auf einem historischen Tiefstand angekommen. Daher lohnt es sich insbesondere für Verbraucher, die ihr Darlehen vor einigen Jahren bei der Bank aufgenommen haben, den bestehenden Immobilienkredit umzuschulden. Auch Verbraucher, deren Zinsbindung in naher Zukunft abläuft, sollten für die Anschlussfinanzierung in Betracht ziehen, das Darlehen auf eine andere Bank umzuschulden. Nach Ablauf der Zinsbindung wird die aktuelle Bank dem Verbraucher zwar ein Verlängerungsangebot, die sogenannte Prolongation, anbieten – in der Regel sind die Konditionen für diese Darlehen jedoch nicht so gut wie Alternativangebote von anderen Banken. Vor allem in der aktuellen Niedrigzinsphase kann eine Umschuldung daher lukrativ sein. Die Umschuldung des Darlehens ist jedoch für den Schuldner auch mit einigen Kosten verbunden, daher sollte diese Entscheidung im Vorfeld gut durchdacht werden.
Kreditnehmer, die vorhaben den Immobilienkredit bereits vor Ablauf der vertraglich vereinbarten Zinsbindung umzuschulden, müssen auf die Kulanz der Bank hoffen. Sollte die Bank einer vorzeitigen Umschuldung des Immobilienkredites zustimmen, muss der Kreditnehmer mit der Zahlung einer hohen Ablösesumme für sein Darlehen rechnen. Sollte die alte Bank der Umschuldung des Darlehens vor Ablauf der vertraglich vereinbarten Laufzeit zustimmen, entsteht der Bank ein Schaden. Bei Vertragsabschluss des Immobilienkredites kalkuliert die Bank die Höhe der fälligen Kreditzinsen anhand der ursprünglich vereinbarten Laufzeit. Sollte der Kunde den Immobilienkredit im Rahmen der Umschuldung vorher komplett ablösen, entgehen der Bank daher die kalkulierten Zinseinnahmen. Den dadurch entstandenen Schaden der Bank muss der Kunde in Form der sogenannten Vorfälligkeitsentschädigung ausgleichen. Bei Immobilienkrediten sind diese Entgelte besonders hoch, da der Betrag anhand der noch ausstehenden Kreditsummen, der Dauer der Zinsbindung und der restlichen Kreditlaufzeit berechnet wird. Schuldet ein Verbraucher einen Immobilienkredit in Höhe von 100.000 Euro und einem Zinssatz von 5 Prozent um, so muss er mit einer Vorfälligkeitsentschädigung zwischen 6.000 Euro und 7.000 Euro rechnen. Die Umschuldung des Immobilienkredites auf ein Darlehen bei einer anderen Bank ist daher nur sinnvoll, wenn die Ersparnis durch die niedrigeren Zinsen höher ist als die Vorfälligkeitsentschädigung, die an die alte Bank gezahlt werden muss.
In bestimmten Fällen ist eine Umschuldung des Immobilienkredites auch ohne die Zahlung einer Vorfälligkeitsentschädigung möglich: Verbraucher, die einen Immobilienkredit mit variablem Zinssatz abgeschlossen haben, können ihr Darlehen jederzeit mit einer Frist von drei Monaten kündigen und im Anschluss auf eine andere Bank umschulden. Da es sich in diesem Fall um eine rechtsgültige Kündigung handelt, kann die Bank keine Entschädigungszahlung in Form der Vorfälligkeitsentschädigung verlangen. Ebenso verhält es sich nach dem Ablauf einer zehnjährigen Zinsbindung. In diesem Fall können Bankkunden den Kredit auf eine andere Bank umschulden, ohne dass das bisherige Kreditinstitut hierfür eine Vorfälligkeitsentschädigung verlangen darf.
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