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07.09.2017 | 14:39 | fra

Zinsentscheidung der EZB Zinspolitik à la Draghi - ein Déjà-vu-Erlebnis

EZB Frankfurt
Frankfurt: Bei den Leitzinsen der EZB bleibt alles beim Alten.

In Frankfurt nichts Neues: Die Europäische Zentralbank schiebt die Zinserhöhung auf die lange Bank – schon wieder.

7. September 2017: Das heutige Datum ist die einzige Neuerung in der Pressemeldung der Europäischen Zentralbank (EZB), die gerade über ihre Leitzinsen entschieden hat. In exakt demselben Wortlaut wie im Juli verkündet die Notenbank: Die Zinsen bleiben unverändert.

Ihren Hauptrefinanzierungssatz halten die Währungshüter um EZB-Chef Mario Draghi demnach bei null Prozent – Banken können sich also wie gehabt für die Dauer einer Woche zum Nulltarif mit Zentralbankgeld versorgen. Der Spitzenrefinanzierungssatz, der fällig wird, wenn sich die Geldhäuser über Nacht Geld bei der EZB leihen, bleibt mit 0,25 Prozent niedrig. Und der Einlagesatz bewegt sich mit den gewohnten -0,40 Prozent im negativen Bereich, sodass die Banken der Eurozone nach wie vor Strafzinsen zahlen müssen, wenn sie überschüssiges Kapital bei der Notenbank parken.

Was heißt das für Verbraucher?

Für Verbraucher bleibt mit der Entscheidung zunächst alles beim Alten. Kredite dürfte es auf absehbare Zeit weiter zu günstigen Zinsen geben. Die Durststrecke für Sparer hält weiter an. Die müssen wegen der anhaltenden Niedrigzinsen und der damit verbunden schwierigen Ertragslage nun zunehmend befürchten, dass die Banken die Strafzinsen an sie weiterreichen. So weiß auch Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), nur vage zu beruhigen: „Seien Sie versichert, dass die Institute alles tun, um genau das zu verhindern. Auch wenn das immer schwieriger wird, je länger diese Niedrigzinsphase anhält“, so Fahrenschon im Interview mit CHECK24.

Eine Kursänderung der EZB ist so bald aber nicht zu erwarten. Einmal mehr stellte Draghi klar: Die Zinsen werden bis über das Ende des Anleihekaufprogramms der EZB niedrig bleiben. Noch mindestens bis Ende dieses Jahres wird die Notenbank 60 Milliarden Euro pro Monat in den Kauf von Staats- und Unternehmensanleihen pumpen, wenn nicht sogar bis ins kommende Jahr hinein. Eine Ausweitung des Programms halten sich die Notenbanker weiter offen.

Kein Wunder also, dass es auf die EZB-Entscheidung prompt Kritik aus den Reihen der Banken hagelt. „Die konjunkturelle Großwetterlage ruft nach einer geldpolitischen Wende“, sagt DSGV-Präsident Fahrenschon laut einer Mitteilung seines Verbands. Die EZB bleibe sowohl den Sparern als auch den Märkten Klarheit schuldig, so Fahrenschon.

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