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18.10.2017 | 06:23 | skl

Inflation im Euroraum unverändert Tanken teurer, telefonieren billiger

Inflation Euroraum September 2017
Die Inflation im Euroraum stabilisiert sich bei 1,5 Prozent.

Die Inflation im Euroraum tritt weiter auf der Stelle. Besonders an den Zapfsäulen wurde es im Vergleich zum Vorjahr teurer. Telefonieren kostete die Einwohner des Euroraums dagegen deutlich weniger. 

Im September lag die Inflation im Euroraum bei 1,5 Prozent und bleib damit gegenüber dem Vormonat unverändert. Das gab das statistische Amt der Europäischen Union, Eurostat, am Dienstag bekannt. Damit ist die Teuerungsrate im Euroraum immer noch deutlich von dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank von knapp unter zwei Prozent der Europäischen Zentralbank entfernt. Auf der anderen Seite scheint sich die Teuerung nach dem Auf und Ab des ersten Quartals 2017 zu stabilisieren. Zwischen Januar und April pendelte die Inflation zwischen 2,0 und 1,5 Prozent. Die Kerninflation, also die Inflation abzüglich der Energie- und Nahrungsmittelpreise betrug im September 1,3 Prozent. Zuletzt hatten die obersten EU-Währungshüter bei der Begründung für ihre Niedrigzinspolitik auf eine schwache Kerninflation verwiesen. Diese sei noch nicht nachhaltig genug, weshalb es weiterhin geldpolitischer Maßnahmen seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) bedürfe. Vor einem Jahr lag die Inflation noch bei 0,4 Prozent. Die konjunkturelle Unterstützung durch die EZB scheint somit nicht wirkungslos zu sein.

Vor allem Sparer, die besonders unter den niedrigen Zinsen leiden, dürften mit Spannung auf die EZB-Sitzung am kommenden Donnerstag blicken. Gibt die EZB dem öffentlichen Druck nach und leitet sie langsam den Ausstieg aus der Niedrigzinspolitik ein? Oder sieht sie sich aufgrund einer niedrigen Kerninflation weiterhin dazu veranlasst, ihrer bisherigen Linie treu zu bleiben und weiterhin monatlich Staats- und Unternehmensanleihen im Wert von 60 Milliarden Euro zu erwerben, um den Konsum und damit die Konjunktur im Euroraum zu stützen?

Sprit und Tabak kosteten im September mehr

Besonders Autofahrer mussten im letzten Monat tiefer in die Tasche greifen. Kraftstoffe für Verkehrsmittel verteuerten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,5 Prozent. Neben Energie wirkte auch Tabak besonders inflationstreibend. Im Vergleich zu September 2016 kosteten Tabakprodukte 3,2 Prozent mehr. Wer häufiger Restaurants oder Cafés besuchte, spürte die Inflation ebenfalls besonders deutlich in seiner Geldbörse. Restaurant- und Cafébesuche verteuerten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,8 Prozent.

Deutlich billiger wurde für die Verbraucher vor allem Telekomunikation. Im Vergleich zu September 2016 wurde das Telefonieren um 2,1 Prozent billiger. Inflationshemmend wirkten darüber hinaus auch Sozialschutz (-1,1 Prozent) und Gemüse (-0,4 Prozent).

Starke Unterschiede im Euroraum

Innerhalb des Euroraums gibt es große Unterschiede bei der Inflation. Während sich die Preise in Zypern (+0,1 Prozent) und Irland (+0,2 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat kaum spürbar erhöhten, war die Inflation im Baltikum besonders hoch: Im September lag die Inflation in Litauen bei 4,6 Prozent und in Estland bei 3,9 Prozent. Insgesamt stieg die Inflationsrate gegenüber August 2017 in elf Mitgliedsstaaten an, blieb in sieben unverändert und ging in neun zurück. Die Inflation in Deutschland entspricht mit 1,8 Prozent der Durchschnitt der EU.

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