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25.09.2017 | 15:35 | nze

Umbau im Kundenservice Stadtsparkasse München schließt 17 Filialen

Blick auf den Münchner Marienplatz: Wird die Stadtsparkasse München bald Strafzinsen von Privatkunden verlangen
Die Stadtsparkasse in München dünnt ihr Filialnetz aus.

Weniger Zweigstellen mit persönlicher Beratung, einige Filialen nur noch tageweise geöffnet, dafür umfassender Service an anderen Standorten – ein Beispiel für den Wandel in der Bankenlandschaft.

Kunden der Stadtsparkasse München haben ab nächstem März an 17 Standorten weniger die Gelegenheit, ihre Bankgeschäfte persönlich mit einem Berater abzuwickeln. Die nach Bilanzsumme fünftgrößte Sparkasse in Deutschland macht zwölf ihrer bisher 75 Zweigstellen zu reinen SB-Einheiten, fünf Standorte gibt sie ganz auf. Die Ankündigung der Sparkasse zeigt einmal wieder, in welchem Umbruch sich das Bankgeschäft deutschlandweit zurzeit befindet.
 
Denn dass 17 Filialen geschlossen werden, ist nur Teil der Geschichte. Von den verbleibenden Zweigstellen werden zehn künftig nur noch an zwei oder drei Tagen in der Woche geöffnet sein, laut Stadtsparkasse abhängig von der bisherigen Kundenfrequenz. Auf der anderen Seite stockt das Geldinstitut die Zahl sogenannter Beratungs-Center von acht auf 17 auf. Bei diesen Standorten handelt es sich um eine vor zweieinhalb Jahren neu eingeführte Art von Filialen, an denen die Kunden besonders umfassend betreut werden. Nicht nur gewöhnliche Bankgeschäfte können sie dort erledigen. Zum Teil können sie sich auch von Spezialisten für Versicherungen, Immobilien oder Bausparverträge beraten lassen.

Flexibler: Beratung auch außerhalb der Öffnungszeiten

Bei den Öffnungszeiten der Beratungs-Center will die Stadtsparkasse ihren Kunden entgegenkommen: Wo diese es wünschen, sollen sie die Filiale mittags durchgehend besuchen können. Die übliche Mittagspause der Zweigstellen von 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr soll es dort nicht geben. Außerdem verspricht das Geldhaus in seiner Mitteilung, dass Kunden mit Beratern aller Niederlassungen auch individuell Termine außerhalb der Öffnungszeiten vereinbaren können.

Was bei der Stadtsparkasse München passiert, ist auch an anderen Orten zu beobachten: Die Bankfiliale vor Ort verschwindet – nicht selten, weil ihr Unterhalt zu teuer geworden ist, erst recht, wenn jeden Tag nur noch eine Handvoll Kunden Rat am Schalter sucht. Gleichzeitig sehen sich Banken unter dem Druck, an den verbleibenden Standorten besseren Service zu bieten und auch außerhalb von Filialöffnungszeiten für ihre Kunden auf anderen Kanälen erreichbar zu sein.

Die Stadtsparkasse München beteuert, sie richte sich mit ihrem Angebot an den Wünschen der Kunden aus. Grundlage für das neue Konzept sei eine Analyse darüber, wie stark Kunden die Filialen zur Beratung in Anspruch nehmen. In 32 Filialen seien durchschnittlich nur noch fünf bis zehn Mal am Tag Kunden an den Schalter gekommen, zitiert die Süddeutsche Zeitung Vorstandschef Ralf Fleischer.  

Versprechen: Mehr Service am Telefon und übers Internet

Um nicht nur vor Ort ansprechbar zu sein, erweitert die Stadtsparkasse nun unter anderem ihre Leistungen am Telefon. Aus dem Kunden-Service-Center wird die Direkt-Filiale. Bisher habe der Kunde am Telefon nur einfache Aufträge erteilen können. Künftig soll ohne vorherige Terminvereinbarung von 8 bis 20 Uhr ein persönlicher Berater für ihn da sein, der nicht nur Aufträge entgegennimmt, sondern berät und Anliegen des Kunden bis zum Ende erledigt.
 
Zum zeitgemäßen Dienst am Kunden gehört für die Stadtsparkasse außerdem der Onlinekanal. Digitale Angebote baue man „laufend“ aus, lässt sich Fleischer zitieren. Schließlich seien die Münchner „moderne Menschen“, auch die ältere Bevölkerung werde im Umgang mit Onlinebanking kompetenter.

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