Ihre persönlichen Kreditexperten
089 - 24 24 11 10
Mo. - So. 8 - 20 Uhr

12.01.2017 | 14:53 | lsc

Kleingeld unerwünscht Sparda-Bank Hannover nimmt nur noch an zwei Standorten Münzen an

1-Euro-Münze:
Münzen sind bei der Sparda-Bank Hannover unerwünscht. In den Filialen in Bremen und Hannover können Kunden aber noch kostenlos Kleingeld auf ihr Girokonto einzahlen.

Die Sparda-Bank Hannover verweigert neuerdings die Annahme von Münzen in 23 von 25 Filialen. Der Schritt lässt wieder einmal Ängste vor einer Abschaffung des Bargelds aufkeimen.

Kunden der Sparda-Bank Hannover können seit Mitte Dezember nur noch in den zwei größten Filialen des Geldinstituts in Bremen und in Hannover Münzen einzahlen. Wenn sie dort ihre Münzen zählen lassen und das Geld auf ihr Konto einzahlen, entstehen ihnen keine Kosten. In den restlichen 23 Filialen der Sparda-Bank Hannover ist das hingegen gar nicht mehr möglich. Sie verweigern die Annahme von Münzen. Geldscheine können Kunden allerdings weiterhin in jeder Filiale einzahlen.

Münzgeld spiele für die Privatkunden der Sparda-Bank Hannover „eine immer kleinere Rolle“, begründet eine Sprecherin die Entscheidung, ein münzfreies Geldhaus zu werden, gegenüber der Bild. So hätte Kleingeld an der eingezahlten Summe im letzten Jahr lediglich ein Prozent ausgemacht. Das liege vor allem daran, dass die Kunden des Kreditinstituts hauptsächlich Arbeitnehmer sind, die im Gegensatz zu Selbstständigen ihre Tageseinnahmen nicht zur Bank bringen müssten.

Gleichwohl hat die Nachricht bundesweit einige Aufregung ausgelöst, da sie Ängste vor einer Abschaffung des Bargelds weckt. Nach wie vor bezahlen die Deutschen am liebsten bar. Schon das voriges Jahr von der Europäischen Zentralbank bekannt gegebene Aus für den 500-Euro-Schein hat in Deutschland ähnliche Befürchtungen hervorgerufen, ebenso wie die Diskussion über eine Obergrenze für Barzahlungen. Kritiker argumentieren, dies könnten erste Schritte zu einer völligen Abschaffung des Bargeldes sein.

Münzeinzahlungen sind selten kostenlos

Eine EU-Verordnung schreibt seit 2015 vor, dass Banken die Echtheit von Münzen prüfen müssen. Schafft sich ein mittelgroßes Institut ein Gerät an, das diese Aufgabe übernimmt, liegen die Kosten dafür laut der Tageszeitung F.A.Z. bei etwa 400.000 Euro. Auch eine externe Prüfung durch einen Dienstleister ist kostspielig. Das trägt dazu bei, dass viele Geldhäuser für Münzeinzahlungen Entgelte verlangen. Wie hoch die Gebühren bei einigen Banken zum Teil ausfallen, zeigt die nachstehende Tabelle:
Bank Kosten für Münzeinzahlungen
Sparda-Bank Baden-Württemberg Kostenlose Münzeinzahlungen sind in allen Filialen möglich.
Hamburger Sparkasse Einzahlungen sind in allen 150 Filialen kostenlos.
Frankfurter Sparkasse Erwachsene können eine Handvoll Münzen, Minderjährige bis zu 100 Euro kostenlos einzahlen.
Berliner Sparkasse Kunden, die Münzen abgeben wollen, müssen diese in Safebags (Sicherheitstaschen) füllen. Eine Safebag kostet 7,50 Euro.
Sparkasse Köln-Bonn Bis zu 50 Münzen nimmt die Sparkasse gebührenfrei an, sind es mehr, verrechnet sie pauschal drei Euro.
Frankfurter Volksbank Für Erwachsene ist das Einzahlen von bis zu 20 Euro gebührenfrei in allen Filialen möglich. Für Kinder ist der Service kostenlos.
 
Wer Münzrollen abgeben oder Einzahlungen auf Konten von Familienangehörigen sowie Spenden für gemeinnützige Organisationen in barer Münze tätigen will, kann dies ebenfalls kostenfrei tun.
Berliner Volksbank In 26 Filialen können Kunden bis zu 100 Euro pro Monat kostenlos einzahlen. Ist diese Grenze überschritten, fällt eine Gebühr von 5,5 Prozent an.

Weitere Nachrichten über Konto-Kredit