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10.03.2017 | 10:45 | lsc

Wer wo wie viel Geld zur Seite legt So tickt der deutsche Sparer

Deutsche Sparer: Die Bayern haben am meisten im Sparschwein.
Das Sparschein der Bayern ist am besten gefüllt.

Während in Thüringen die leidenschaftlichsten Sparer leben, stehen die Bewohner Mecklenburg-Vorpommerns mit dem Geldansammeln auf Kriegsfuß. Doch es gibt noch mehr Unterschiede zwischen den Bundesländern – und eine Gemeinsamkeit, die alle Deutschen verbindet.

Oft wird behauptet, die Niedrigzinsphase treffe Deutschland besonders hart. Wieso, fragt sich da wohl manch einer, wo es doch immer wieder Kredite zum Nullzins gibt. Doch nicht nur die Kreditzinsen, sondern auch jene auf Spareinlagen sind derzeit niedrig. Hier liegt das Problem. Denn egal, wie viel oder aus welchen Gründen die Bundesbürger sparen – diese Nation verbindet ein eiserner Wille zum Geldansammeln: Jeder Zweite legt monatlich Geld zur Seite.

Bewohner finanzschwächerer Bundesländer sparen engagiert

Am häufigsten legen  Bundesbürger aus Niedersachsen und Bremen (56 Prozent) Monat für Monat Geld zurück. Als Sparmuffel entpuppen sich indes die Berliner. Hier sparen nur 40 Prozent der Bewohner monatlich. Daher überrascht es nicht, dass in der Bundeshauptstadt auch die meisten Nichtsparer (15 Prozent) leben. Am geringsten ist deren Anteil in Mecklenburg-Vorpommern (7 Prozent). Am meisten Erspartes – laut eigenen Angaben mehr als 10.000 Euro – besitzen die Bayern, gefolgt von den Hessen, Baden-Württembergern und Nordrhein-Westfalen.

Diese Daten stammen aus einer aktuellen, repräsentativen Studie, die das Marktforschungsinstitut Elbe 19 im Auftrag der genossenschaftlichen Fondsgesellschaft Union Investment erstellt hat. Ihr Vorstandsvorsitzender, Hans Joachim Reinke, schließt aus dem Umfrageergebnis, „dass regelmäßiges Sparen nichts mit dem Einkommen oder dem vorhandenen Vermögen zu tun hat. Gerade in einigen finanzschwächeren Bundesländern sparen die Menschen engagierter.“

Lebensstandard sichern vs. verreisen: Dafür sparen die Deutschen

Die Gründe, wieso die Deutschen Geld zur Seite legen, unterscheiden sich je nach Bundesland:
Gründe fürs Sparen besonders wichtig für % der Bewohner kaum von Bedeutung für % der Bewohner
Lebensstandard sichern Sachsen-Anhalt (80 Prozent) Bayern (70 Prozent)
Reserve im Notfall Niedersachsen inklusive Bremen (74 Prozent) Hamburg (61 Prozent)
Eigenheim Baden-Württemberg (24 Prozent) Brandenburg (13 Prozent)
Konsum Hamburg (40 Prozent) Brandenburg (24 Prozent)
Reisen Hamburg (57 Prozent) Brandenburg (43 Prozent)

Die Menschen in den neuen Bundesländern sehen es eher als Herausforderung an, einen Ausgleich zwischen Sparen und Konsum zu finden. So geben etwa 64 Prozent der Bewohner Mecklenburg-Vorpommerns an, dass das für sie ein besonders wichtigerer Grund zum Sparen ist, wohingegen das nur auf 48 Prozent der Hamburger zutrifft. Den Unterschied erklärt sich Reinke damit, dass die Menschen möglicherweise „nicht so große Rücklagen haben und sich tendenziell einschränken müssen.“

Die Vernunft verpflichtet zwei Drittel der Deutschen zum Sparen

In Deutschland gibt es der Studie zufolge drei Gruppen von Sparern:
• Diejenigen, die mit dem Sparen auf Kriegsfuß stehen. Deren Anteil ist in Mecklenburg-Vorpommern mit neun Prozent am höchsten.
• Diejenigen, die leidenschaftlich gerne Geld zurücklegen. In dieser Gruppe sind die Thüringer mit 34 Prozent Spitzenreiter.
• Und all jene, die eher aus rationalen Überlegungen sparen. Das trifft auf fast zwei Drittel der Deutschen zu, wobei die Sachsen (70 Prozent) eine besonders nüchterne Einstellung an den Tag legen.

Beliebteste Geldanlagen: Tagesgeld in, Sparbuch out

Der typische deutsche Sparer investiert nicht in Aktien, um eine hohe Rendite zu erwirtschaften. Er legt sein Geld lieber aufs Tagesgeldkonto, weil es dort sicher ist – sicher im Falle einer Bankenpleite, wenn schon nicht mehr vor der Inflation, wie der Sparerindex zeigt. Das Tagesgeldkonto ist vor allem bei den Hessen sehr beliebt (44 Prozent).

Eine interessante Entwicklung hat sich in puncto Sparbuch ergeben: Die Umfrageergebnisse zeigen, dass diese Geldanlage in den ostdeutschen Bundesländern an Beliebtheit verloren hat. In diesen Ländern, inklusive Berlin, besitzen nur noch 37 Prozent ein Sparbuch – bundesweit allerdings noch jeder Zweite (52 Prozent).

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