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22.05.2018 | 15:25 | sap

Bankensterben Postbank schließt mehr als 100 Filialen

Die Postbank-Niederlassung in Bonn.
Die Postbank wird 100 Filialen schließen und 50 neue Vertriebscenter aufmachen. Foto: Postbank

Die Postbank wird in diesem Jahr rund 100 Filialen schließen. Auch für Kunden anderer Banken wird der Weg zur nächsten Zweigstelle laut Bundesbank weiter.

Postbank-Kunden aus dem niederbayerischen Simbach am Inn müssen demnächst deutlich weitere Wege für ihre Bankgeschäfte in Kauf nehmen. Denn die einzige Filiale im Ort macht zu, wie die Bild am Sonntag berichtet. Doch das ist kein regionales Problem. Mehr als 100 Filialen bundesweit werde die Postbank noch in diesem Jahr schließen, bestätigte Vorstandsmitglied Susanne Klöß der Zeitung. Insgesamt sollen 72 Standorte betroffen sein, unter anderem Filialen in Großstädten wie Berlin, München oder Leipzig, aber auch in Orten wie Oberkirch nahe Freiburg oder Ottobrunn bei München.

Auf der anderen Seite plane die Postbank insgesamt 50 neue Vertriebscenter bis Mitte 2019, sagte Klöß zur Bild. Dort sollen Kunden zu Wertpapieren und Baufinanzierungen beraten werden. Wo die neuen Vertriebscenter entstehen werden, gab die Postbank auf Nachfrage von CHECK24 nicht bekannt.

Entwicklung der Filialschließung setzt sich fort

Mit den Filialschließungen findet bei der Postbank eine Entwicklung statt, die die Bundesbank deutschlandweit seit Jahren beobachtet. Allein im vergangenen Jahr sperrten hierzulande insgesamt knapp 2.000 Zweigstellen zu. Betroffen davon waren die Kunden von Groß- und Regionalbanken. Sparkassen und genossenschaftliche Banken machten mit 765 beziehungsweise 714 Filialen die meisten Standorte dicht. Speziell diese regionalen Anbieter fusionierten häufig mit einem anderen Institut derselben Bankengruppe, beobachtete die Bundesbank.

Neben dem niedrigen Zinsniveau gibt es weitere Gründe, weshalb Banken ihre Filialen zumachen. "Der Rückgang der Zweigstellen ist nicht nur eine Konsequenz des Kostendrucks, sondern spiegelt auch den Trend zur Digitalisierung und vermehrter Nutzung von Onlinebanking", sagte Bundesbankvorstand Oliver Wuermeling.

Und der Abbau der Filialen wird voraussichtlich weitergehen. Eine Untersuchung der Unternehmensberatung Oliver Wyman im März dieses Jahres sagte voraus, dass bis zum Jahr 2030 nur 150 bis 300 von aktuell 1.823 Kreditinstituten überleben werden. Ähnliches prophezeit auch eine Studie der KfW. Ihr zufolge sollen im Jahr 2035 weniger als 20.000 Filialen übrigbleiben. Aktuell zählt die Bundesbank 30.126 Zweigstellen.

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