09.03.2018 | 17:07 | skl
EZB-Ratssitzung Nächster Mini-Schritt zur Zins-Normalisierung
Eine kleine Formulierungsänderung im geldpolitischen Ausblick der EZB lässt Sparer hoffen: Zwar tasten die Notenbanker die Leitzinsen weiterhin nicht an, eine Ausweitung der Anleihekäufe halten sie aber nicht mehr für notwendig.
Vorsichtig, ganz vorsichtig setzt die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Weg des langsamen Ausstiegs aus der lockeren Geldpolitik fort. Auf der Ratssitzung am Donnerstag entschieden die obersten Euro-Währungshüter, ein kleines Signal an die Finanzmärkte zu senden. Sie strichen die Formulierung, dass die Notenbank notfalls dazu bereit sei, Umfang und Dauer der Anleihekäufe auszuweiten, falls die konjunkturelle Lage im Euroraum dies nötig machen würde, aus ihrem geldpolitischen Ausblick. Die wirtschaftliche Entwicklung der Eurozone macht diese Option überflüssig, dass Wirtschaftswachstum der 19 Euroländer betrug im letzten Jahr 2,3 Prozent.
An der Formulierung, die Anleihekäufe in Höhe von 30 Milliarden Euro pro Monat bis Ende September fortzusetzen und gegebenenfalls in diesem Rahmen weiterzuführen, falls die Inflation sich nicht nachhaltig dem Ziel von knapp unter zwei Prozent nähert, halten die Notenbanker aber fest. Ende Oktober leitete die EZB mit der Ankündigung, zu Jahresbeginn das Volumen der Anleihekäufe auf 30 Milliarden Euro monatlich zu halbieren, vorsichtig einen geldpolitischen Wandel ein. Diese ersten vorsichtigen Schritte hin zu einem Ende der Niedrigzinspolitik, lässt Sparer hoffen, dass die Zinsen in absehbarer Zukunft wieder steigen könnten.