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01.09.2017 | 09:18 | nze

Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret Jede zwölfte Bank könnte Strafzinsen von Privatkunden verlangen

Andreas Dombret Bundesbank
Jede zweite Bank könnte Strafzinsen an Privatkunden weitergeben, so Andreas Dombret. Foto: Bundesbank/Rumpenhorst

Sinken die Zinsen weiter, würde sogar die Hälfte der Institute Kontoinhaber zur Kasse bitten, schreibt Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret in einem Gastbeitrag für die Wirtschaftswoche.

Wegen wegbrechender Zinserträge müssen sich Bankkunden zunehmend darauf einstellen, künftig Strafzinsen auf ihr Erspartes zu bezahlen. Das geht aus einem Beitrag in der Wirtschaftswoche hervor, in dem Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret die Ergebnisse der jüngsten Niedrigzinsumfrage von Bundesbank und Bafin erläutert. Jede vierte Bank plant demnach mittlerweile, negative Zinsen auf Kundeneinlagen weiterzugeben. Einige Banken wollen ihren Privatkunden dies offenbar ersparen, jedes zwölfte Institut denkt aber auch über die Weitergabe von Negativzinsen an diese Klientel nach. Falls die Zinsen weiter sinken, könnten noch weit mehr Kontoinhaber betroffen sein. Laut Dombret wäre dann jede zweite Bank bereit, negative Zinsen an Privatkunden weiterzugeben.

„Je länger die Niedrigzinsphase anhält, desto stärker geht es an die Substanz“, schreibt der Bundesbanker über die Situation der Geldinstitute. Durch höhere Gebühren oder die Suche nach ertragreicheren Geschäftsfeldern versuchten viele Banken schon, wegbrechende Gewinne abzufangen. Nötig sind aus Dombrets Sicht „erhöhte Effizienz, an neue Realitäten angepasste Geschäftsmodelle und der Wille zur Anpassung an Kundenbedürfnisse – und das alles, ohne die Geschäftsrisiken unvernünftig auszuweiten.“

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