13.10.2016 | 07:42 | skl
Bericht zur Finanzstabilität IWF hält jede dritte europäische Bank für nicht überlebensfähig
Der Internationale Währungsfonds kritisiert die unrentablen Geschäftsmodelle vieler Geldhäuser und fordert tiefgreifende Reformen. Bei einigen Banken hat der Umbruch schon begonnen.
Ein Drittel der europäischen Banken mit einer Bilanzsumme von insgesamt 8,5 Billionen Dollar ist nicht überlebensfähig – selbst bei einem Anziehen der Konjunktur. Zu dieser Einschätzung kommt der Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem aktuellen Bericht zur Finanzmarktstabilität, für den 300 große Banken aus Industrieländern untersucht wurden. Nach Ansicht der Stabilitätshüter können 30 Prozent der Banken in der Eurozone nicht genug Geld erwirtschaften, um längerfristig am Markt zu bestehen, sofern sie ihre Geschäftsmodelle nicht reformieren. Viele Geldhäuser betrieben zu viel Aufwand für zu wenig Ertrag, die Finanzierungskosten vieler Banken seien zu hoch. Jede dritte Bank kann die durchschnittlichen Kapitalkosten von acht Prozent nicht erwirtschaften. Das bedeutet, dass diese nicht ausreichend Geld verdienen, um die Kosten zum Beschaffen von Kapital für neue Investitionen zu decken.