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14.03.2017 | 16:34 | skl

Weniger Geld im Portemonnaie Inflation knackt Zwei-Prozentmarke

Inflation-Deutschland_Februar
Im Februar lag die Inflation in Deutschland mit 2,2 Prozent über dem Inflationsziel der EZB.

Die Verbraucherpreise stiegen im Februar auf den höchsten Wert seit August 2012. Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank wurde in Deutschland somit schon überschritten. Das lag vor allem an einem starken Anstieg der Energie- und Nahrungsmittelpreise.

Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise in Deutschland im Februar um 2,2 Prozent. Der Trend steigender Preise hält somit weiter an. Noch im Januar betrug die Inflation 1,9 Prozent, im Dezember waren es 1,7 Prozent. Eine so hohe Inflation gab es in der Bundesrepublik zuletzt im August 2012. Damit liegt die Teuerungsrate deutlich über dem Inflationsziel für die Eurozone der Europäischen Zentralbank von knapp unter zwei Prozent. Die obersten EU-Währungshüter hatten noch am vergangenen Donnerstag ihre Entscheidung, den Leitzins nicht anzuheben, damit begründet, dass es keine überzeugenden Anzeichen für einen nachhaltigen Aufwärtstrend der Inflation gebe. Denn vor allem die Kerninflation, die Inflation ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise, liege deutlich unterhalb der anvisierten Zielmarke. Tatsächlich sind Energie und Nahrungsmittel auch in Deutschland der größte Preistreiber gewesen. Gegenüber Februar letzten Jahres stiegen die Energiepreise deutlich um 7,2 Prozent. Auch Nahrungsmittel lagen mit 4,4 Prozent spürbar über dem Vorjahresniveau. Nimmt man die Energie- und Nahrungsmittelpreise aus der Berechnung der Verbraucherpreise heraus, lag die Kerninflation im Februar in Deutschland bei 1,7 Prozent.

Preisunterschied zu Vorjahresmonat für Preisanstieg verantwortlich

Der starke Anstieg der Energiepreise ist vor allem darauf zurückzuführen, dass diese im Februar 2016 auf dem niedrigsten Stand des letzten Jahres waren. Dieser sogenannte Basiseffekt sorgt nun dafür, dass Energie im Vergleich zum Februar letzten Jahres sehr teuer erscheint, tatsächlich war Energie im Vorjahresmonat nur sehr günstig. Der Basiseffekt bewirkt, dass Heizöl gegenüber Februar 2016 um 43,8 Prozent zulegte, Kraftstoffe gegenüber dem Vorjahresmonat 15,6 Prozent teurer wurden. Anderseits verbilligten sich Gas mit 3,2 Prozent und Fernwärme mit 4,7 Prozent selbst noch gegenüber dem günstigen Vorjahresniveau.
Für Nahrungsmittel mussten die Verbraucher im Februar deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch ein Jahr zuvor. Vor allem die Preise für Gemüse stiegen mit 21,0 Prozent erheblich, ebenso wie die Preise für Speiseöle (13,2 Prozent), Fisch und Fischwaren (5,4 Prozent) und Obst (3,9 Prozent) im Vergleich zu Februar letzten Jahres.

Auch Waren und Dienstleistungen werden insgesamt teurer

Durch den Anstieg der Energiepreise verteuerten sich auch Waren im Vergleich zum Vorjahresmonat insgesamt um 3,2 Prozent. Denn Energie wird für die Herstellung von Waren benötigt. Mehr Geld mussten die Verbraucher auch für Zeitungen und Zeitschiften ausgeben. Diese wurden gegenüber Februar 2016 um 4,5 Prozent teurer. Die Preise für Tabakwaren stiegen um 3,2 Prozent. Für Entlastung in den Geldbörsen der Konsumenten sorgten dagegen Produkte der Unterhaltungselektronik. Diese wurden gegenüber Februar 2016 um 4,7 Prozent billiger. Bekleidungsartikel verbilligten sich ebenfalls leicht um 0,5 Prozent.

Die anhaltende Nachfrage nach Immobilien und der damit verbunden Anstieg der Mieten hatte zur Folge, dass die Preise für Dienstleistungen gegenüber dem Vorjahresniveau insgesamt um 1,3 Prozent stiegen, da diese auch Nettokaltmieten enthalten, die wiederum um 1,6 Prozent teurer wurden. Um 6,1 Prozent billiger wurden dagegen Dienstleistungen sozialer Einrichtungen, was vor allem auf die Umsetzung des Pflegestärkungsgesetzes II zurückzuführen ist, welches die bisherigen drei Pflegestufen durch fünf Pflegegrade ersetzt. Des Weiteren sanken gegenüber dem Vorjahresmonat auch die Preise für Flugtickets um 3,0 Prozent sowie die Preise für Telekommunikationsdienstleistungen um 1,1 Prozent.

Saisonale Effekte befeuern Preisanstieg gegenüber dem Vormonat

Auch gegenüber dem Vormonat erhöhten sich die Preise in vielen Segmenten. Im Vergleich zu Januar 2017 stiegen die Energiepreise um 0,3 Prozent. Durch saisonale Preiserhöhungen erhöhten sich die Preise für Nahrungsmittel um 1,9 Prozent. Salat zu essen war im Februar deutlich teurer als im Januar. Insbesondere Gemüsesorten wie Kopf- oder Eisbergsalat verteuerten sich deutlich um 44,1 Prozent. Die Preise für Paprika und Tomaten stiegen ebenfalls um 35,1, beziehungsweise um 25,8 Prozent im Vergleich zum letzten Monat. Urlaube wurden auch teurer. Wer im Februar eine Pauschalreise machte, der musste dafür 9,4 Prozent mehr bezahlen als im Januar.

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