18.01.2017 | 17:23 | skl
Sprunghafter Anstieg Inflation im Euroraum legt deutlich zu
Innerhalb eines Monats steigt die Inflation im Euroraum um 0,5 Prozentpunkte. Dafür sind vor allem höhere Energiepreise verantwortlich. In einigen Staaten liegt die Teuerungsrate bereits über dem Inflationsziel der EZB.
Die Inflation im Euroraum ist deutlich gestiegen. Nach Angaben von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, lag die Inflationsrate im Dezember im gesamten Euroraum bei 1,1 Prozent. Damit kletterte die Teuerungsrate auf den höchsten Wert seit September 2013. Noch im November hatte die Inflation bei 0,6 Prozent gelegen, im Vorjahresmonat betrug sie nur 0,2 Prozent. Somit nähert sie sich dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank von knapp unter zwei Prozent weiter an.
Energiepreise verfälschen den Eindruck hoher Verbraucherpreise
Für den enormen Anstieg der Verbraucherpreise binnen eines Monats sorgte ein sprunghafter Anstieg bei den Energiepreisen. Während insbesondere flüssige Brennstoffe im November noch inflationshemmend wirkten, führten sie im Dezember zu einem deutlichen Aufwärtsimpuls. Sie wurden gegenüber dem Vorjahresmonat um 9,6 Prozent teurer. Ebenso verteuerten sich die Kraftstoffe für Verkehrsmittel gegenüber Dezember 2015 – um sechs Prozent. Grund dafür ist, dass sich Anfang Dezember 20 ölfördernde Staaten dazu verpflichtet haben, die Ölförderung zu kürzen, was zu einem Preisanstieg bei den wichtigsten Ölsorten führte. Im Vergleich dazu hatte Gas (-4,3 Prozent) genau wie im Vormonat eine senkende Wirkung auf die Inflation. Noch im November war Energie insgesamt im Vergleich zu November 2015 um 1,1 Prozent billiger. Im Dezember dagegen wurde Energie insgesamt gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,6 Prozent teurer. Rechnet man alleine die flüssigen Brennstoffe und Kraftstoffe für Verkehrsmittel aus der Inflation heraus, würde die Teuerungsrate im Euroraum nur 0,8 Prozent betragen.Neben den Kraftstoffen mussten die Einwohner der Euro-Währungszone unter anderem fürs Rauchen tiefer in die Taschen greifen, denn Tabak wurde um 1,1 Prozent teurer. Auch unverarbeitete Lebensmittel wirkten sich negativ auf den Geldbeutel aus. Im Vergleich zu Dezember 2015 stiegen die Preise hier um 2,1 Prozent. Insbesondere Gemüse wurde um 5,2 Prozent teurer. Deutlich günstiger gegenüber dem Vorjahresmonat wurden dagegen Telekommunikation (-0,5 Prozent) und Körperpflegeprodukte (-0,9 Prozent).