16.06.2017 | 14:41 | skl
Wieder runter Inflation im Euroraum fällt auf Jahrestiefstwert
Für die aktuelle Talfahrt der Inflation sind abermals schwankende Energiepreise verantwortlich. Die Kerninflation verändert sich dagegen kaum.
Erst rauf, dann wieder runter – beim Betrachten der Inflationskurve kann einem schwindelig werden. Nach Angaben von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, ist die Inflation im Mai in der Eurozone auf 1,4 Prozent gefallen. Das ist bisher der tiefste Wert des Jahres. Im Vormonat April lag die Teuerungsrate im Euroraum noch bei 1,9 Prozent, im März dagegen bei 1,5 Prozent und im Februar bei 2,0 Prozent. Verantwortlich für dieses ständige Auf und Ab sind Schwankungen bei den Energiepreisen. Im Mai sind die Preise für Energie im Vergleich zum Vormonat weniger stark gestiegen, wodurch auch die Inflation weniger stark ausgefallen ist als noch im April.
Zwar erreichte die Inflation im Euroraum dieses Jahr schon drei Mal das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von knapp unter zwei Prozent, doch die obersten EU-Währungshüter erachten den Inflationsanstieg als noch nicht nachhaltig genug um von ihrer derzeitigen Geldpolitik Abstand zunehmen. Die Berg und Talfahrt der Inflation gibt Ihnen recht. Dazu verweisen sie auch auf die Kerninflation. Die Kerninflation, die Teuerungsrate abzüglich der Energie- und Nahrungsmittelpreise, betrug im Mai 1,0 Prozent. Im Vormonat lag diese noch bei 1,2 Prozent. Solange sie nicht auch deutlich steigt, wird die EZB keine Zinsanpassungen vornehmen.
Energiepreise steigen weniger stark als zuvor
Kraftstoffe für Verkehrsmittel waren im Mai der stärkste Inflationstreiber. Im Vergleich zum Mai letzten Jahres verteuerten sie sich um 5,9 Prozent. Trotzdem gab es für Autofahrer keinen Grund, sich zu ärgern. Denn im April betrug der Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat noch 11,2 Prozent. Auch der Preisanstieg der flüssigen Brennstoffe fiel mit 10,3 Prozent gegenüber Mai 2016 nur halb so stark aus wie im April mit 21,2 Prozent. Allein der Unterschied zum Vormonat verdeutlicht, warum die Inflation wieder gefallen ist.Außergewöhnlich war im Mai der Preisanstieg für Beherbergungsdienstleistungen. Gegenüber dem Vorjahresmonat mussten Reisende für eine Unterkunft im Schnitt 4,5 Prozent mehr bezahlen, was ebenfalls einen starken Treiber für die Inflation darstellte.