16.05.2018 | 13:14 | skl
Trotz Niedrigzinspolitik der EZB Inflation im Euroraum auf 1,2 Prozent gesunken
Obwohl die Europäische Zentralbank alles für steigende Preise tut, sinkt die Teuerungsrate im Euroraum. Im April lag sie deutlich tiefer als vor einem Jahr. Ob die EZB ihr Anleihekaufprogramm wie geplant Ende September auslaufen lässt, erscheint anhand der jüngsten Zahlen fraglich.
Die jährliche Inflationsrate im Euroraum ist im April auf 1,2 Prozent gesunken, wie Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union, heute bekannt gab. Demnach ist die Teuerungsrate in der Währungsunion gegenüber dem Vormonat etwas gesunken. Im März lag sie bei 1,3 Prozent. Im April letzten Jahres betrug der Preisanstieg noch 1,9 Prozent. Die Kerninflation, also die Inflationsrate ohne die Einbeziehung der Energie- und Nahrungsmittelpreise, weist ebenfalls keine nachhaltige Entwicklung auf. Innerhalb der Eurozone lag diese zuletzt bei 1,1 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte unter dem Niveau vom Vormonat. Und auch in der Europäischen Union ist die Inflationsrate leicht rückläufig. Im April lag sie bei 1,4 Prozent, im März bei 1,5 Prozent.
EZB-Geldpolitik zeigt nicht die gewünschte Wirkung
Mit 1,3 Prozent bleibt die Teuerungsrate im Euro-Währungsraum deutlich hinter dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von knapp unter zwei Prozent zurück. Und das trotz der massiven geldpolitischen Unterstützung durch die obersten Euro-Währungshüter.Um die Inflation im Euroraum anzukurbeln hält die EZB den Leitzins bei 0,0 Prozent. Zusätzlich schießt sie jeden Monat durch den Ankauf von Staats- und Unternehmensanleihen 30 Milliarden Euro in dem Markt. Ob das Anleihekaufprogramm der EZB bei einer sinkenden Inflation auch wie geplant Ende September auslaufen kann, bleibt abzuwarten.