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15.11.2016 | 14:33 | fra

Nur Krankheiten unbeliebter Finanzen sind unter Jugendlichen ein Tabuthema

Jugendliche mit Tablets und Smartphone
Sich im Netz über Finanzen informieren? Das tun Jugendliche seltener. Darüber sprechen erst recht.

Urlaub, Schule, Mode, Beziehungen: Es gibt so einige Themen, über die sich Jugendliche und junge Erwachsene gern austauschen. Finanzen gehören eher nicht dazu, so die Comdirect Jugendstudie 2016. 

„Über Geld spricht man nicht“: Das gilt besonders für viele junge Deutsche – vor allem für jene, die ohnehin wenig davon haben, wie die Commerzbank-Tochter Comdirect herausgefunden hat. Mehr als die Hälfte der 16- bis 25-Jährigen hierzulande unterhält sich demnach mit Gleichaltrigen ungern über Geld. Nur Krankheiten sind unter Teenies und jungen Erwachsenen ein noch unliebsameres Thema. Bei der weiblichen Jugend bilden die Finanzen sogar das Schlusslicht – gerade einmal jede dritte unter 25-Jährige tauscht sich demnach mit ihrer Clique über Finanzfragen aus. Beim anderen Geschlecht trifft das auf immerhin jeden zweiten Jugendlichen zu.

Arno Walter, CEO der Comdirect Bank, sieht diese Ergebnisse kritisch. Seiner Ansicht nach ist ein Austausch über Geld wichtig. „Da Finanzbildung ja auch nur in geringem Umfang von außen kommt, muss sie im Gespräch gelebt werden“, so Walter. Tatsächlich ist das Finanzwissen der deutschen Jugend noch ausbaufähig, fühlen sich doch die wenigsten in Geldfragen ausreichend auf die Zukunft vorbereitet. Um dieses Manko auszuräumen, sehen die jungen Deutschen die Schulen in der Pflicht: 95 Prozent der 16- bis 25-Jährigen wünschen sich laut Studie ein eigenes Schulfach zum Thema Finanzen.

Mit steigendem Einkommen werden die Finanzen ein Thema

Wie viel über Geld gesprochen wird, hängt nicht zuletzt auch davon ab, wie viel Geld die Jugendlichen überhaupt zur Verfügung haben. So zeigt die Comdirect Jugendstudie 2016: Je mehr die unter 25-Jährigen monatlich für private Zwecke ausgeben können, desto eher tauschen sie sich auch mit ihren Freunden über Finanzen aus.

Gleichzeitig nehmen die Jugendlichen mit steigenden Einnahmen ihre Finanzen auch zunehmend selbst in die Hand, statt sich auf ihre Bank oder die Eltern zu verlassen. Hier spielt zudem das Alter eine Rolle: Während 43 Prozent der 16- bis 18-Jährigen bei Finanzangelegenheiten noch auf ihre Bank sowie Mutter und Vater vertrauen, trifft das auf nur 22 Prozent der 22- bis 25-Jährigen zu.

Vor allem im Saarland und in Brandenburg ein Tabuthema

Am ehesten sprechen noch Jugendliche aus Bayern und Mecklenburg-Vorpommern über Finanzen – von ihnen tauscht sich etwa jeder zweite gern darüber aus. Das Schlusslicht bilden die Saarländer und Brandenburger. Hier spricht nur jeder dritte Jugendliche gern über Geld.

Die Filiale hat bei den Digital Natives noch nicht ausgedient

Um sich auf dem Laufenden zu halten, nutzen drei Viertel aller Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland laut Studie das Internet. Nicht so, wenn es um die eigenen Ersparnisse geht: Nur ein Drittel der unter 25- Jährigen bezieht seine Informationen zur Geldanlage von den Websites der Banken, ein Viertel noch von Finanzportalen im Netz. Deutlich wichtiger sind den Digital Natives dagegen die Bankfiliale und die Familie, an die sich vier von zehn Jugendlichen bei Sparfragen wenden.

Rücklagen ja, konkretes Sparziel nein

320 Euro haben die unter 25-Jährigen in Deutschland monatlich im Schnitt für private Ausgaben übrig. Ein Drittel davon legen sie zur Seite, um sich ein finanzielles Polster aufzubauen. Ein konkretes Vorhaben, auf das er spart, hat aber nur jeder fünfte Jugendliche.

Das Internet dominiert hingegen, wenn es um die Erledigung alltäglicher Bankgeschäfte geht. 54 Prozent der 16- bis 25-Jährigen tun das am heimischen PC oder Laptop. Jeder Vierte hat seine „Bankfiliale“ auch unterwegs dabei – mit dem Smartphone und/oder Tablet.

Für die Comdirect Jugendstudie 2016 ließ die Commerzbank-Tochter im Juli dieses Jahres 1.600 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 25 Jahren vom Markforschungsinstitut Toluna befragen. 

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