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11.05.2017 | 09:36 | nze

Rundungs-Initiative in Kleve Experiment zur Kleingeld-Abschaffung vor dem Aus

Bargeldabschaffung
Weniger Kupfermünzen in Geldbeutel und Kasse - das wollte "Geehrte Kunden, wir runden" erreichen.

Für Einkäufer kein Suchen mehr nach Ein- und Zwei-Cent-Münzen und für Händler weniger Aufwand beim Verwalten von Münzgeld – das war das Ziel von „Geehrte Kunden, wir runden“ in Kleve. Doch die Begeisterung für das Projekt ist abgeflaut.

Das Experiment zur Abschaffung von Kleinstmünzen im 50.000-Einwohner-Städtchen Kleve am Niederrhein steht kurz vor dem Aus. Offenbar erfüllte das Projekt vor allem die Erwartungen der örtlichen Händler nicht, wie aus einem Beitrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hervorgeht.

Kunden befürworten das Runden, obwohl sie mehr bezahlen

Vom Runden auf den jeweils nächsthöheren oder -niedrigeren Fünf-Cent-Betrag hatten sich die Initiatoren, eine Interessenvertretung von Klever Gewerbetreibenden, eine Entlastung von Bürgern und Händlern versprochen. In einer Begleitstudie der Hochschule Rhein-Waal äußerten sich laut FAZ vier von fünf Kunden positiv über das Runden, auch wenn sie dadurch wegen auf „9“ endender Preise durchschnittlich sogar 0,71 Cent pro Einkauf mehr bezahlten.

Lange Schlangen beim Brötchenholen

Händlern hätte das Projekt helfen sollen, Bargeldbestände in den Kassen zu verringern und so Kosten fürs Einzahlen von Münzen bei den Banken zu verringern. Doch bereits im Januar berichtete die Rheinische Post auf ihrem Internetauftritt, dass sich diese Hoffnung nur bei weniger als jedem fünften von 45 befragten Unternehmen erfüllt habe. Laut FAZ befürchteten einige Händler auch Probleme mit dem Finanzamt, falls wegen des Rundens Geld in der Kasse fehlen sollte. Für einige Kassen sei das Runden zudem problematisch gewesen. Außerdem musste das Verkaufspersonal jedem Kunden das Runden erklären, was etwa beim Brötchenkauf am Sonntagmorgen die Wartezeit verlängert habe.

Die Initiative will sich laut dem FAZ-Bericht nun noch einmal mit den Händlern treffen und beraten, ob sich neuer Schwung in das Projekt bringen lässt. Falls nicht, soll es auslaufen.

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