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17.08.2017 | 15:53 | fra

Noch nicht am Ziel angelangt Euro-Inflation bleibt niedrig - die Zinsen damit auch

Inflation in der Eurozone im Juli 2017
Die Inflationsrate in der Eurozone bleibt unverändert.

Die jährliche Inflationsrate in der Eurozone ist dem EZB-Inflationsziel im Juli kein Stück nähergekommen. Eine Kursänderung der Notenbanker ist damit vorerst nicht zu erwarten.

Um 1,3 Prozent haben sich die Verbraucherpreise im Euro-Währungsgebiet im Juli dieses Jahres gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht. Damit bleibt die Teuerungsrate auf dem Niveau vom Juni. Auch in der Europäischen Union hat sich bei der Inflation nichts getan – die jährliche Rate blieb mit 1,5 Prozent hier ebenso verändert. Das berichtet das Statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat).

Reisen teurer, Obst und Gemüse günstiger

Ein Anstieg der Verbraucherpreise machte sich vor allem für Reisende bemerkbar. Beherbergung (+5,0 Prozent), Pauschalreisen (+4,5 Prozent) und Luftverkehr (+5,8 Prozent) wurden innerhalb der letzten zwölf Monate für Verbraucher aus der Eurozone teurer. Günstiger wurde dagegen der eine oder andere Posten auf dem Einkaufszettel – für Obst und Gemüse etwa mussten Verbraucher 1,7 bzw. 1,4 Prozent weniger bezahlen als im Vorjahr. Auch Telefonieren wurde günstiger (-2,0 Prozent).

Bei der EZB ist weiterhin Warten angesagt

Mit 1,3 Prozent Teuerung in der Währungsunion ist das mittelfristige Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von „nahe, aber unter zwei Prozent“ nach wie vor nicht erreicht. Für die Notenbanker um EZB-Chef Mario Draghi besteht damit noch kein Grund, der Nullzinspolitik ein Ende zu bereiten. In der letzten Zinssitzung am 20. Juli hatten die Währungshüter einmal mehr zu verstehen gegeben, dass sich die Inflationsrate erst deutlich in Richtung des selbsterklärten Zieles bewegen müsse, ehe die Notenbank über Veränderung nachdenkt. Nun, da die Teuerungsrate unverändert blieb, dürfte dafür nach wie vor kein Anreiz gegeben sein.

Überdurchschnittliche Inflation, aber kein Inflationsausgleich

Für die Deutschen mag das wenig zufriedenstellend sein – immerhin steigen die Verbraucherpreise mit zuletzt 1,5 Prozent* hierzulande schneller als im Schnitt aller Euro-Länder. Gleichzeitig bleiben die Zinsen aufs Ersparte der EZB-Politik wegen weiterhin niedrig. Ein Inflationsausgleich für Sparer ist also vorerst weiterhin nicht in Sicht.

*Wert nach europäisch einheitlicher Berechnungsmethode; die Inflationsrate nach deutscher Berechnung betrug im Juli 2017 1,7 Prozent

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