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06.05.2017 | 09:07 | rkr

Lieber umständlich als unsicher Bezahldienste geraten beim Onlineshopping ins Hintertreffen

online-shopping
Die Deutschen neigen zu altbewährten Bezahlmethoden - auch im Internet.

Beim Einkauf im Internet bezahlen die Deutschen wieder mehr via Lastschrift und Rechnung. Die Sorge vor Datenklau und Hackern ist groß. Doch jeder Bezahlweg hat seine Vor- und Nachteile. Die wichtigsten im Überblick.

Hatten Sie schon mal Probleme beim Bezahlen im Internet? Viele dürften diese Frage mittlerweile mit Ja beantworten können. Von Paketen, die nie ankommen, über falsch abgebuchte Beträge bis hin zu den wirklich problematischen Fällen, wenn etwa Kontodaten in die Hände Krimineller gelangen. Es gibt also viele Gründe zur Vorsicht beim Einkauf im Onlinehandel. Das spiegelt sich auch im Zahlungsverhalten der Nutzer wider.

Die mit Abstand beliebteste Zahlungsmethode war im vergangenen Jahr zugleich eine der sichersten – der Kauf auf Rechnung. Das hat die EHI-Studie „Online-Payment 2017“ ergeben, die die Umsätze und Zahlungsverfahren der 1.000 umsatzstärksten Onlineshops in Deutschland unter die Lupe nimmt. Dabei ist der Rechnungskauf in der Gunst der Kunden gegenüber dem Vorjahr sogar noch gestiegen.

Fast jeden dritten Euro (30,5 Prozent) zahlten sie 2016 beim Onlineshopping demnach per Rechnung. Etwa jeder fünfte Euro ging via Lastschrift an den Onlineshop. Der bekannteste Bezahldienst Paypal hat gegenüber dem Vorjahr dagegen an Beliebtheit eingebüßt und war 2016 nur noch die Nummer drei unter den Bezahlverfahren. Auf Platz vier landete die Kreditkarte, über die etwas mehr als jeder zehnte Euro abgerechnet wurde.

Bezahldienste verlieren an Gewicht

Auch der nach Paypal zweitwichtigste Bezahldienst Sofortüberweisung ist in der Gunst der Kunden gesunken. Nur noch zwei Prozent aller Umsätze wurden mit dem deutschen Bezahldienst abgerechnet, der den Geldtransfer direkt im Online-Kontozugang der Kunden veranlasst. 2015 waren es immerhin noch 2,5 Prozent.

Paydirekt, der Bezahldienst der Deutschen Banken, spielt beim Bezahlen im Internet nach wie vor keine nennenswerte Rolle und wird in der Studie lediglich unter „Sonstige“ geführt. Ein Grund: Von den 815 Onlineshops, die 2016 Paydirekt angeboten haben, gehörten gerade mal 45 zu den umsatzstärksten 1.000. Gerade bei den größeren Onlineshops zeichnet sich allerdings ein Trend ab, den Kunden mehr Auswahl bei den Zahlungsmethoden zu gewähren. Etwa neun verschiedene Bezahlmöglichkeiten bieten die umsatzstärksten Shops ihren Kunden mittlerweile an. Im Mittel aller untersuchten Shops sind es sieben.

Angst vor Hackern und Datenklau

Ein Grund für das Festhalten an den altbewährten Zahlungsmethoden dürfte schlicht an der mangelnden Kenntnis der Verbraucher liegen. Zum Thema Bezahldienste hat sich jeder Zweite bisher noch nicht einmal informiert. Das besagt eine Befragung im Auftrag der Teambank aus dem vergangen Jahr. Zudem misstrauen fast 40 Prozent diesen Anbietern bei der Datensicherheit. Genauso verbreitet ist die Sorge, dass Hacker an sensible Daten kommen könnten. 

In der Tat ist beim Bezahlen im Internet immer Vorsicht angebracht. Gerade bei kleineren, wenig bekannten Onlineshops ist oft schwer einzuschätzen, wie sicher Bezahlwege und Daten bei den Anbietern sind. Auf was Sie achten sollten, erfahren Sie im folgenden Überblick über die Vor- und Nachteile der beliebtesten Bezahlwege:
  • Kreditkarte
Vorteil: Kartenzahlungen sind verhältnismäßig schnell und sicher. Schließlich müssen oft nur die Angaben von der Karte abgetippt werden. Außerdem kann das Geld innerhalb der ersten Wochen nach Zahlung meist problemlos zurückgebucht werden.
Nachteil: Prinzipiell kann jeder, der in den Besitz Ihrer Kreditkartendaten gelangt, im Internet damit einkaufen. Daher ist besondere Vorsicht angebracht.
Tipp: Achten Sie darauf, die Kartendaten nur bei vertrauenswürdigen Shops und über verschlüsselte Verbindungen zu übermitteln. Letztere erkennen Sie an dem kleinen Schloss-Symbol in der Adresszeile des Browsers und am „https“ als erste Buchstaben der Webadresse. Noch sicherer wird die Kartenzahlung mit einem 3D-Secure-Verfahren, das inzwischen die Mehrzahl der Onlineshops anbietet.
  • Bezahldienste
Vorteil: Bezahldienste wie Paypal gehören zu den schnellsten und bequemsten Bezahlmethoden im Internet. Das Geld ist innerhalb von Sekunden beim Anbieter. Dazu bieten die Dienste in der Regel auch einen Käuferschutz, der gegen unseriöse Händler absichert.
Nachteil: Betrüger versuchen häufig, an die Zugangsdaten von Bezahldiensten zu kommen, indem sie E-Mails verschicken, die vorgeblich vom Anbieter stammen und Empfänger dazu auffordern, die Daten auf entsprechenden Websites anzugeben.
Tipp: Geben Sie Ihre Zugangsdaten ausschließlich beim jeweiligen Bezahldienst an. Klicken Sie nicht auf die Links in E-Mails. Um Ihre Kundendaten zu überprüfen, sollten Sie sich direkt über die Website oder App des Anbieters einloggen.
  • Lastschrift
Vorteil: Sind die Kontodaten einmal im Onlineshop hinterlegt, können sie prinzipiell für jeden weiteren Einkauf genutzt werden. Sie sparen sich damit, die Beträge immer einzeln zu überweisen. Gibt es ein Problem mit dem Einkauf, können Sie die Lastschrift innerhalb von acht Wochen wieder rückgängig machen.
Nachteil: Bis das Geld beim Händler ankommt, vergehen oft zwei Arbeitstage. Liegt ein Wochenende oder Feiertage dazwischen, kann es noch länger dauern. Zudem sollten Sie vorsichtig sein, bei welchen Shops Sie Ihre Kontodaten angeben.
Tipp: Achten Sie wie bei der Kreditkartenzahlung darauf, die Kontodaten nur über eine verschlüsselte Verbindung einzugeben. Geben Sie sie nur an Shops weiter, denen Sie vertrauen.
  • Kauf auf Rechnung
Vorteil: Der Kauf auf Rechnung ist eine der sichersten Möglichkeiten, zu zahlen. Denn Sie zahlen erst, nachdem Sie die Ware erhalten haben.
Nachteil: Der Aufwand ist etwas größer als etwa bei der Zahlung über Dienstleister wie Paypal oder Paydirekt. Schließlich müssen Sie den Betrag noch selbstständig überweisen. Weil der Händler bei diesem Verfahren das Risiko trägt, ist die Zahlung per Rechnung außerdem häufig nur gegen Aufpreis zu haben. Manchmal steht sie nur einem erlesenen Kundenkreis zur Verfügung.
Tipp: Um die Sicherheit müssen Sie sich bei diesem Zahlverfahren wenig Gedanken machen. Gerade bei vielen Rechnungskäufen sollten Sie aber aufpassen, keine Rechnung zu vergessen. Sonst flattert schnell die erste Mahnung ins Haus.
 

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